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Balve. (R.E.) Bleiverglasungsfenster wirken auch nach 150 Jahren zeitlos und elegant. Scheint dann auch noch die Sonne, wirken sie oftmals wie ein Gemälde. Und genau dies ist im ehemaligen Wohnhaus der Familie Edmund Gödde der Fall, das jetzt dem neuen Netto-Markt an der Hönnetalstraße weichen muss.

Aber bevor es dem Erdboden gleich gemacht wird durch den riesigen Bagger, der bereits im Hinterhof auf seinen Einsatz von Vorarbeiter Sascha Korf vorbereitet wird, nimmt sich Michel Holle der „Schätze“ an. Der Mitarbeiter des Entsorgungsfachbetriebes Wilhelm Knepper aus Lippstadt geht mit seinem mächtigen Bohrer so vorsichtig um wie ein Zahnarzt, der einen ängstlichen Patienten behandelt.

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„Die bleiverglasten Fenster, die wir derzeit ausbauen sind etwa 120 Jahre alt und stehen unter Denkmalschutz. Wäre dies nicht der Fall, hätte ich sie mit nach Hause genommen, denn sie sind wunderschön“, sagt der sympathische Mitarbeiter des Entsorgungsunternehmens, das sowohl die bleiverglasten Fenster als auch die uralten Türen zu treuen Händen an den ehemaligen Besitzer der Immobilie Edmund Gödde übergeben wird. Da die Fenster unter Denkmalschutz stehen, ist es nicht ausgeschlossen, dass sie im Netto-Markt ein neues Zuhause finden.

So weit ist es aber noch nicht. „Derzeit sind wir dabei, alle Materialien, die nicht in Bauschutt gehören, zu separieren“, sagt Michel Holle, der seit Dienstag mit sechs Arbeitskollegen den Abbruch des Wohnhauses und der Lagerräume akribisch vorbereitet.

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„Bei der Entkernung der Gebäude achten wir darauf, dass nichts Historisches zerstört wird, denn das täte mir sehr leid“, sagt Michel Holle, der ebenso wie Sascha Korf davon ausgeht, dass die Entkernung und die sich anschließenden Abbrucharbeiten voraussichtlich Ende November beendet sind.

Fotos von den Entkernungsarbeiten unter

www.hoennezeitung.de

 

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