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Menden. Eine 18-Jährige musste am Montag länger als gewöhnlich auf ihr Fast Food warten: Weil sie mit einem falschen Fünfziger bezahlte, rückte die Polizei aus zum Schnellrestaurant.

Falschgeld ist praktisch immer im Umlauf

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In Wellenbewegungen sind es mal mehr, mal weniger „Blüten“. Bei der MVG tauchte in den vergangenen Tagen ein falscher 20er auf. Wer sein Ticket damit in welchem Bus bezahlt hatte, das ist kaum nachzuvollziehen. In der vergangenen Woche sortierte die Prüfmaschine eines Geldtransport-Dienstes zwei Blüten aus dem Verkehr, die bei einer Drogerie und in einem Discounter in Iserlohn eingezahlt wurden. Eine weitere Blüte kam aus einem Halveraner Geschäft. Quelle: Unbekannt. Im Februar gab es Fälle in Lüdenscheid, Kierspe, Hemer und Menden. Nach zwei Fällen am Donnerstag in Menden gibt es „Tatverdächtige“.

Dumm gelaufen

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Eine 18-jährige Mendenerin und ihre Begleiter wollten sich gegen Mittag nur mal eben schnell etwas zu essen holen am Drive-In-Schalter eines Schnellrestaurants. Die Mitarbeiterin am Schalter prüfte routinemäßig den herübergereichten Geldschein und identifizierte ihn als falsch. Sie gab deshalb nur die bestellten Getränke über den Tresen und bat ohne weitere Erklärungen um Geduld.

Zwischenzeitlich alarmierte sie die Polizei. Das Paar wartete, bis plötzlich der Streifenwagen neben dem Auto stand. Wo sie den falschen 50er her hat, konnte die 18-jährige Mendenerin nicht sagen. Weiteres Geld hatte sie nicht dabei.

In Platte Heide wollte ein 29-jähriger Mendener am Vormittag an einem Kiosk Zigaretten mit einem falschen 50er bezahlen. Auch dort fiel der Geldschein bei einer Prüfung auf. Die Mitarbeiterin hielt den Kunden fest, bis die Polizei eintraf. Der 29-Jährige gab an, dass ihm ein Passant in der Unnaer Straße einen Hunderter gewechselt habe.

Die Polizei ermittelt nun in beiden Fällen wegen des „Inverkehrbringens von Falschgeld“. Ob die junge Frau und der 29-Jährige selbst Opfer sind oder bewusst mit Falschgeld bezahlten, das müssen die Ermittlungen zeigen. Tatsächlich nutzten in der Vergangenheit Täter immer wieder die Hektik in einer Pizzeria oder an einem Kiosk, um einen falschen Fünfziger loszuwerden. Oft fällt das Falschgeld erst auf, wenn die Geschäftsleute die Einnahmen bei ihrer Bank einzahlen.

Auch der Versuch ist strafbar. Wer sich eine „Blüte“ andrehen lässt, der bleibt auf dem Schaden sitzen. Blüten werden ersatzlos eingezogen. Wer falsches Geld in Verkehr bringt, der kann mit Freiheitstrafen bis zu fünf Jahren oder Geldstrafen bestraft werden. Erst vor wenigen Tagen endete vor dem Landgericht Dortmund ein Verfahren gegen einen 39-jährigen Hemeraner, der gestanden hat, 900.000 Euro aus Neapel nach Deutschland „importiert“ zu haben. Die Blüten waren allerdings so schlechter Qualität, dass sich Besteller weigerten, die Ware zu erwerben.

Statistisch gesehen gibt es jeden Tag im Märkischen Kreis mindestens eine Anzeige, weil eine Blüte auftaucht. Deshalb sollte man sich im täglichen Zahlungsverkehr übergebene Geldscheine genauer anschauen. Bei größeren Barverkäufen, etwa beim Verkauf eines Autos, können Privatleute zusammen mit dem Käufer, eine Bank aufsuchen.

Merkmale

Die neuen Geldscheine bieten die Möglichkeit einer schnellen Prüfung auch ohne technische Hilfsmittel. Es gilt das Prinzip „Sehen, fühlen, kippen“. Man sollte sich wenigstens einen Teil der Merkmale einprägen.

Einige Merkmale des echten Geldschein erscheinen erst, wenn man die Note gegen das Licht hält. Im Wasserzeichen werden bei der älteren Serie das Hauptmotiv und die Wertzahl der Note sichtbar. Bei der Europa-Serie erscheinen das Portrait der Europa, das Hauptmotiv sowie die Wertzahl. In der Mitte der Banknote erscheint in jedem Fall der Sicherheitsfaden als deutlicher, dunkler Streifen.

Fühlen

Euro-Banknoten bestehen aus einem Spezialpapier aus Baumwollfasern mit fühlbaren Reliefs. Bei 10- und 20-Euro-Scheinen lassen sich auf der Vorderseite am Rand im farblich bedruckten Bereich kurze Linien ertasten.

Kippen

Wenn man die Banknote kippt, verändern sich einige Merkmale, je nach Betrachtungswinkel. Es erscheinen andere Motive oder Farben. Beim neuen 20er und 50 beispielsweise wandert beim Kippen ein glänzender Streifen über die Zahl unten links, die Farbe wechselt zwischen Grün und Blau. Bei der 5-Euro-, 10-Euro und 20-Euro-Note sind u.a. im Hologrammstreifen die Wertzahl und das EURO-Symbol zu erkennen. Auf der Rückseite erscheint ein goldfarbener Glanzstreifen. Bei der 50-Euro-, 200-Euro und 500-Euro-Banknote wechselt die Wertzahl auf der Rückseite die Farbe. Im Hologramm erscheinen abwechselnd die Wertzahl und das Hauptmotiv. Weitere Tipps samt Video gibt es unter https://www.kriminalberatung.de/falschgeld-erkennen/

 

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