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Balve/MK. (pmk) Prunk und Glanz des 16. Jahrhunderts wird beim Festival „Luise heizt ein“ in diesem Jahr im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Das Motto lautet entsprechend „Der Hof tanzt“. Anna Maria Theresia Freiin von der Reck feiert ihren 50. Geburtstag.
„Der Hof tanzt“, heißt es am Samstag, 13. Juli, an der Luisenhütte in Balve-Wocklum. So lautet in diesem Jahr das Motto des beliebten Festivals „Luise heizt ein“. Es wird nach der Restaurierung und Wiedereröffnung des bedeutenden Industriedenkmals im Jahr 2006 jährlich vom Märkischen Kreis an der Luisenhütte veranstaltet.

Nachdem in den vergangenen Jahren stets die Hütte selbst im Zentrum des künstlerischen Geschehens stand, rückt nun die Gründerin in den Vordergrund. Mit einem Zeitsprung ins Jahr 1760 wird mit der Gründerin Anna Maria Theresia Freiin von der Reck deren 50. Geburtstag gefeiert. Schäferromantik und vermeintlich idyllisches Landleben sind bei der Jubilarin hoch angesehen, also raus aus dem Schloss und hin zur Luisenhütte – die Hütte ist erst seit zwei Jahren in Betrieb, gut gepflegt und die Arbeiter werden kurzerhand in die Kneipe nach Garbeck geschickt.

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„Der Hof tanzt“ und amüsiert sich prächtig bei Akrobatik, Musik und allerlei Kurzweil, viele Gäste sind von weit her angereist und frönen dem prunkvollen Leben der reichen Oberschicht. Aber wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten und so kommt es zu ungeplanten Zwischenfällen, wenn andere ein Stück vom Kuchen abbekommen möchten. Zwielichtige Gesellen und lichtscheues Gesindel mischen sich unter die erlauchten Gäste…

„Diese Geburtstagsfeier hat so natürlich nie stattgefunden“, weiß Detlef Krüger, Fachdienstleiter Kultur und Tourismus beim Märkischen Kreis. „Aber sie bietet uns einen herrlichen Hintergrund, um ein dem Barock und Rokoko zeitgemäßes Fest an der Luisenhütte zu feiern. Mit allem Prunk und Glanz, mit Amüsement, mit Koketterie und ein wenig kapriziös. Wir zeigen mit einem Augenzwinkern und frei von historischer Authentizität, wie es anno 1760 hätte zugehen können. Es wird bestimmt ein großer Spaß.“

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Mit von der Partie ist die Berliner Artistengruppe „Artistokraten“. Im schnellen, heiteren Wechsel zwischen hochkarätigen artistischen Nummern, Aktionen und fröhlichen Streifzügen durch das Publikum entwickeln die Artistokraten eine Show zwischen Improvisation und fein austarierten Effekten. Die pure Lebensfreude in allerfeinster Aufmachung.

Ganz anders kommt dagegen RaTaTa daher: Nachts, wenn Schatten aus dunklen Ecken kommen, mischt sich die Rattengang unter die Gäste, auch Sie wollen mitfeiern. Die Nagercombo spielt Musik von rattig bis scharf und mit ihrem gräulichen Fell und ihrem langen Schwanz, zaubern sie bei dem einen oder anderen Gast ein Gänsehautgefühl auf den Arm. Ein tierisches Vergnügen.

Ganz langsam und gemächlich, aber unangefochten hochherrschaftlich erobern schließlich die Schnecken das Gelände rund um die alte Hochofenanlage. Die leuchtenden, skurrilen, pompösen und poetischen Schneckenfiguren von „Art Tremondo“ halten mal hier und mal dort Hof und stellen das Zeitgefühl auf den Kopf. Aber aufgepasst: Es kann gut passieren, dass der Marquis d´ Escargot in einen Geschwindigkeitsrausch fällt.

Zu einer guten Geburtstagsfeier gehören lukullische Genüsse und Tanz. Für Speis und Trank sorgt in diesem Jahr das Balver „Haus Drei Könige“ und königlich wird es auch mit der „Royal Squeeze Box“, wenn sie eine große Show auf kleinsten Raum zaubert. Das Duo ist auf die Songs von Queen und Mr. Mercury spezialisiert. Das Fest endet mit einem feurigen Finale.

Mitmachaktionen im Rokoko-Stil und Überraschungsgäste runden das Programm ab und auch das Museum für Vor- und Frühgeschichte der Stadt Balve hat sich eine Überraschung für Kinder ausgedacht. Selbstverständlich ist die Luisenhütte geöffnet und lädt zu einem Rundgang durch das interaktive, moderne Museum mit vollständig erhaltener Inneneinrichtung ein. Bei den fachkundigen Führungen kann auch die Familiengeschichte der Gründerfamilie Landsberg-Velen näher erkundet werden.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Festivalverbundes „Live in den Fabrikskes“ statt und wird durch die Regionale Kulturförderung in der Kulturregion Südwestfalen vom Land Nordrhein-Westfalen unterstützt. Beginn ist um 17 Uhr, der Eintritt ist frei.

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