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Iserlohn. Ein 83-jähriger Iserlohner hat sein Geld am Dienstag zum Fenster rausgeschmissen – sprichwörtlich und vor die Füße eines falschen Polizeibeamten. Er hatte die sehr hohe Geldsumme zuvor von der Bank abgehoben, um sie dann vermeintlich in die „sichere Verwahrung“ des Betrügers zu geben. Erst am nächsten Morgen realisierte der Iserlohner seinen Fehler und erstattete Anzeige.

Das Vorgehen der Betrüger ist mit Variationen immer wieder dasselbe wie seit Jahren. Angeblich wurde eine Einbrecherbande festgenommen. Die Polizei habe ein Notizbuch gefunden, in dem auch sein Name stehe, erklärte die Anruferin. Doch die Betrügerin beruhigte: Man habe „verdeckte Ermittler“ vor dem Haus postiert. Am nächsten Tag meldete sich ein angeblicher Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes. Er riet dem alten Mann dringend dazu, sein Tagesgeldkonto aufzulösen, weil ein Strohmann bei der Bank arbeite. Dem folgte der 83-Jährige und leerte am Dienstag in einer aufwändigen Aktion sein Konto. In der Folge überzeugten die Täter den Senior, dass er sich von seiner Bank Falschgeld habe andrehen lassen. Um 21.30 Uhr warf er auf die ausdrückliche Anweisung der Täter das Geld in einer Hülle aus dem Fenster auf eine Grünfläche vor dem Haus. Einige Minuten später war der Beutel weg, ohne dass der Mann jemanden gesehen hat. Die Täter meldeten sich am Mittwochmorgen noch einmal. Doch der Mann wandte sich an die echte Polizei.

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Noch einmal appelliert die echte Polizei, die einträgliche Betrugsmasche im Gespräch mit älteren Menschen immer und immer wieder zum Thema zu machen. Nur wenn sich alle Senioren der Gefahr bewusst sind, könnte den Tätern das Wasser abgegraben werden. Die echte Polizei nimmt kein Geld in Verwahrung – schon gar nicht bei Nacht und Nebel.

Die echte Polizei ruft nie unter der 110 an. Manchmal erscheint bei betrügerischen Anrufen die Notruf-Nummer auf dem Display der Opfer. Das ist ein Trick. Niemand sollte am Telefon Auskunft geben über vorhandenes Vermögen oder Wertsachen. Spätestens bei solchen Fragen sollten alle Alarmglocken schrillen. Die Täter gehen äußerst geschickt vor und wickeln immer wieder ihre Opfer um den Finger, schüren Angst, üben massiven Druck aus und verleiten so zu unüberlegten Handlungen. Deshalb sollten sich Senioren überhaupt nicht erst auf ein Gespräch einlassen. Die Polizei geht von einer erheblichen Dunkelziffer von Opfern aus, die entweder den Betrug überhaupt nicht erkannt haben oder sich schämen, auf Betrüger hereingefallen zu sein.

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