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Balve. (R.E.) Der Volkstrauertag hat eine unendlich wichtige Aufgabe: Er soll dazu beitragen, Kriege zu verhindern. Das machte Bürgermeister Hubertus Mühling heute Morgen unmissverständlich deutlich in seiner Gedenkrede am Ehrenmal auf dem Kirchplatz der St.-Blasius-Kirchengemeinde Balve, bevor er gemeinsam mit Balves Ortsvorsteher Matthias Streiter einen Kranz niederlegte.

„Jeder Krieg ist eine Niederlage. Denn Krieg vernichtet Leben“, zitierte Bürgermeister Kurt Tucholsky. Der Krieg als Niederlage des Menschen sei nach wie vor allgegenwärtig und rücke auch immer näher an uns heran, so Mühling. Was innerhalb Europas, Dank der Europäischen Union, in den letzten Jahrzehnten undenkbar geworden sei, gehöre in vielen anderen Teilen der Welt zum Alltag der Menschen. Wieder seien Millionen Menschen auf der Flucht aus den Krisengebieten wie in Afrika und jüngst in Syrien.

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„Und diese Menschen bitten auch uns um Hilfe und Beistand. Deswegen lassen Sie uns hier und heute bekunden, dass wir nicht den Scharfmachern und Stimmen folgen, die Angst und Fremdenfeindlichkeit in unsere Gesellschaft schüren. Wohin dies führt, haben wir selber als Nation bitterlich erfahren müssen. Deswegen ist dieser Tag so wichtig. Wir denken an die Millionen Soldaten, die damals aber auch heute ihr Leben verloren haben und verlieren. Denn unsere Bundeswehrsoldaten leisten heute einen wichtigen Beitrag zur Friedenssicherung in der Welt und somit letztendlich auch für unsere Sicherheit in Deutschland“, betonte das Stadtoberhaupt während der Gedenkfeier, die musikalisch untermalt wurde durch den Musikverein Balve und den Männerchor 1874 Balve.

„Wir wollen all den Menschen gedenken, die Schutz vor Krieg und Gewalt suchen oder Opfer von Fremdenhass geworden sind. Unser aller Ziel muss es sein: Nie wieder Krieg!“, rief er den Teilnehmern an der Gedenkfeier zu, unter ihnen auch Pfarrer Andreas Schulte, der gemeinsam mit den Menschen vor dem Ehrenmal betete.

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Nachdem der Musikverein Balve unter Leitung von Christoph Goeke mit der Nationalhymne den Schlusspunkt gesetzt hatte, bedankte sich der Bürgermeister bei all denen, die an der Gedenkfeier teilgenommen hatten. Zuvor brachte er seine Freude darüber zum Ausdruck, dass die Veranstaltung zum Volkstrauertag 2019 besser besucht sei als die Jahre zuvor. Dass die jungen Leute von der Städtischen Realschule, die stets eine Bereicherung für die Gedenkfeier waren, heute Morgen nicht präsent waren, stimmte allerdings einige Balver nachdenklich.

Zumal Bürgermeister Mühling in seiner Rede den Volkstrauertag als bewussten Tag der Trauer und des Erinnerns als sehr wichtig herausstrich. Die Erinnerung an die Millionen von Gefallenen, Vermissten, Ermordeten und Verhungerten wird in unserem kollektiven Bewusstsein immer blasser“, beklagte Mühling den Alltag in Deutschland.

Bilder von der Gedenkfeier in Balve unter
www.hoennezeitung.de

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