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Balve/Märkischer Kreis. (R.E./pmk) Auf diese gute Nachricht haben viele Städte im Märkischen Kreis lange gewartet, darunter auch die Stadt Balve. Denn kaum eine Kommune ist mit der Digitalisierung so weit hinten dran wie die Hönnestadt. Mit der Übergabe des Bewilligungsbescheides durch Regierungspräsident Hans-Josef Vogel an Landrat Thomas Gemke sind die Weichen in Richtung Breitbandausbau gestellt.

Die Finanzierung des Breitbandausbaus ist gesichert. Jetzt kann schnelles Internet überall kommen. Landrat Thomas Gemke und der Breitbandkoordinator des Kreises, Sergej Rudsinski, nahmen in Arnsberg den Förderbescheid in Höhe von 28,1 Millionen Euro von Regierungspräsident Hans-Josef Vogel entgegen. Wenige Wochen zuvor hat der Bund rd. 30,2 Millionen Euro in Form eines Zuwendungsbescheides für den Glasfaserausbau in unterversorgten Wohngebieten zur Verfügung gestellt. Zusammen mit dem kommunalen Eigenanteil fließen bis zum Ende des Jahres 2022 rd. 60,45 Millionen Euro in den Breitbandausbau.

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„Absolut verdient“, betont Landrat Thomas Gemke. „Auch die Bewohner des Märkischen Kreises haben in Bezug auf schnelles Internet ein Anrecht auf gleichwertige Lebensverhältnisse. Es ist die höchste Fördersumme, die der Märkische Kreis je bekommen hat.“ Ohne die Förderkulisse und den Milliardensummen, die vom Bund und Land für den Breitbandausbau bereitgestellt werden, sei dies jedoch nicht möglich, wissen alle Beteiligten. Allein im Märkischen Kreis sollen zukünftig 44.600 Haushalte bzw. 24.000 Adressen mit Glasfaseranschlüssen ins Haus (FTTH – Fibre to the home) versorgt werden.  Primär- und Sekundarschulen werden angeschlossen, Glasfaser wird über eine Strecke von rund 1.810 Kilometer verlegt. Es ist deutschlandweit eines der größten Ausbauprojekte überhaupt. Thomas Gemke: „Ein besonderer Dank gilt auch unseren kreisangehörigen Städten und Gemeinden, die ihrerseits einen bedeutenden Beitrag leisten.“

Rasch werden nun die nächsten Schritte geplant. Nach der Vertragsunterschrift mit den zukünftigen Netzbetreibern im Januar 2020 sollen die Förderflächen, Ausbaupläne und weitere wichtige Informationen zum Glasfaserausbau veröffentlicht werden. Eine Webseite mit zusätzlichen Karten wird die häufigsten Fragen beantworten, mehrere Informationsveranstaltungen vor Ort werden in den Wohngebieten angeboten. Zudem erhalten in Abhängigkeit von der Ausbaureihenfolge alle Immobilien-Eigentümer ein Anschreiben, um den Herstellungsauftrag zu erteilen.

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Gute Nachrichten gibt es auch für Einzellagen außerhalb größerer Ortschaften, die bislang nicht berücksichtigt werden konnten. Der Bund stellt für 4.000 Privatadressen im Märkischen Kreis sowie für 58 Schulen, acht Krankenhäuser und rd. 2.200 Firmen-Anschlüsse in Gewerbegebieten weitere 30 Millionen Euro als Zuwendung für den Glasfaserausbau zur Verfügung. Die Fördermittel des Landes für den sogenannten 6. Call („weiße Flecken“) der Bundesförderung sind in Höhe von 27 Millionen Euro beantragt. Damit kann im nächsten Jahr die europaweite Ausschreibung gestartet werden.

Zusammen mit dem Glasfaserausbau in Gewerbegebieten, der im Rahmen des Regionalen Wirtschaftsförderprogramms des Landes NRW bereits im April 2020 abgeschlossen sein wird, fließen voraussichtlich bis zum Jahr 2025 geschätzt 126 Millionen Euro Fördergelder in den leitungsgebundenen Breitbandausbau. Der Weg dorthin war für die Verwaltung sehr aufwands- und zeitintensiv. Deshalb werden Landrat Thomas Gemke und die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Kreis nicht müde, sich für Entbürokratisierung und Vereinfachung der Förderverfahren einzusetzen. „Im Zeitalter der Digitalisierung werden nicht nur Unternehmen zunehmend abhängiger von schnellen Internetverbindungen, sondern auch für Privathaushalte werden bereits in vielen Lebensbereichen hohe Bandbreiten vorausgesetzt.“

Dennoch freuen sich alle Beteiligten, dass nun zumindest für den Ausbau in Wohngebieten alle bürokratischen Hürden genommen sind und nach der Vertragsunterschrift möglichst zügig mit dem Tiefbau begonnen werden kann. Bis zu dem Zeitpunkt wird von Seite der Verwaltung gebeten, von Einzelanfragen abzusehen und noch etwas Geduld aufzubringen. Wer in welchen Förderverfahren, wann genau mit einem Ausbau rechnen kann, kann dies ebenfalls im Januar nach Veröffentlichung der Webseite in Erfahrung bringen.

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