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Balve. (R.E.) In der heutigen Haupt- und Finanzausschusssitzung mussten sich die Mitglieder unter Federführung von Bürgermeister Hubertus Mühling mit dem Antrag des Naturhistorischen Verein Hönnetal (NVH) beschäftigen. Der Vorstand hatte beantragt, die Politik möge das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur auffordern, den 2. Bauabschnitt der Ortsumgehung Balve aus dem Bundesverkehrswegeplan zu streichen. Dieser Aufforderung kamen die Kommunalpolitiker allerdings nicht nach. Die CDU sah keinen Handlungsbedarf und sorgte mit ihrem Votum gegen den Antrag für eine Schlappe des NVH.

Während sich SPD-Ratsherr Cay Schmidt auf die Seite des Vereins Naturhistorisches Hönnetal schlug, lehnte die CDU den Antrag geschlossen ab. Die UWG äußerte zwar ihre Meinung, als es aber um die Abstimmung ging, hatte sie keine. Denn Schnadt und Stüeken enthielten sich, als es um den geplanten Bau der Ortsumgehung Balve vom Kallerheim durch das Tiefental in Richtung Langenholthausen ging.

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Der Naturhistorische Verein Hönnetal e.V. hatte zuvor vorgeschlagen, dass sich der Stadtrat zum Thema „Ortsumgehung Balve 2. Bauabschnitt“ im Bundesverkehrswegeplan positioniert. Der mit vordringlicher Priorität ausgewiesene Neubau der B 229 durch das Tiefental ist nämlich aus Sicht der Antragsteller ein Anachronismus.

Der Verein nennt folgende Gründe für seinen Antrag: Die gut ausgebaute K12 mit der Ortsumgehung Garbeck, in Verbindung mit der K11 Garbeck – Langenholthausen, ersetzt die geplante Trasse. Die K12 Balve – Neuenrade ist kürzer und flacher, somit ökologisch und ökonomisch sinnvoller. Zwei Ortsdurchfahrten (Langenholthausen und Küntrop) werden entlastet, Neubaukosten um die 20 Mio. Euro entfallen.

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Zum Zeitpunkt der Planung war die K12 mit der Ortsumgehung Garbeck noch nicht ausgebaut. Sie erscheint nicht in den Plänen des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur und blieb somit bei der Nutzen-Kosten-Bewertung unberücksichtigt.

Nachdem der Ortsvorsteher von Balve, Matthias Streiter (CDU), die Forderung der Antragsteller mit deutlichen Worten abgelehnt hatte, erhielt er Unterstützung durch Bürgermeister Hubertus Mühling. Man solle erst einmal die Fertigstellung des 1. Bauabschnitts von Sanssouci zum Kallerheim abwarten, betonte das Stadtoberhaupt.

Einen Blick auf den Bundesverkehrswegeplan werfend, veranlasste Bürgermeister Mühling dazu, das Bundesministerium für Verkehr zu rügen. Die Ortsumgehung Balve sei in den Plan aufgenommen worden, ohne zuvor auch nur einen Satz mit der Stadt Balve gesprochen zu haben. „Warten wir doch erst einmal ab, wie sich die Verkehrsströmung entwickelt, wenn die neue B 229 von Sanssouci bis zum Kallerheim fertig ist“, verfolgt Mühling mit der CDU die Politik der ruhigen Hand.

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