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Stadt Balve. Das Votum der Mitglieder sowohl des Hauptausschusses, wie auch des Rates der Stadt Balve war eindeutig: die Abfallbeseitigungsgebühren steigen auf 122 Euro pro Person. Das ist zwar nur ein Euro pro Monat, in der Summe erhöht sich dadurch für einen 4-Personen-Haushalt der Bereich Abfallgebühren trotzdem auf 48 Euro pro Jahr.
Warum ist aber eine Erhöhung erforderlich? Der Zweckverband für Abfallbeseitigung (ZfA) wird in diesem Jahr eine Rechnung in Höhe von 1.818.237 Euro der Stadt Balve präsentieren. Das ist ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 138.775. Das entspricht einer Anhebung von 8,26 Prozent.
Wie in jeder anderen Firma auch sind die Kosten im vergangenen Jahr enorm gestiegen, sei es durch die Transportkosten (Diesel), Personal (Tarifsteigerungen), Entsorgungsgebühren und dem allgemeinen Kostenanstieg. Wären daher die Gebühren bei 110 Euro/Person geblieben, hätte dies am Jahresende eine Unterdeckung in Höhe von 230.000 Euro zur Folge, heißt es in der Vorlage für die Ratsmitglieder.
Nun gibt es noch eine sogenannte Ausgleichsrücklage, die vermutlich (wegen des Cyberangriffs sind diese Zahlen nur geschätzt) derzeit 201.000 Euro beträgt. Selbst wenn diese Rücklage komplett für 2024 genutzt würde, gäbe es noch eine Unterdeckung.

Finger drauf: Alle werden zur Kasse gebeten

Da hilft kein Schreien oder Wehklagen, die Steuern und Gebühren der Stadt Balve steigen. Kämmerer Hans-Jürgen Karthaus passt diese Entwicklung sicherlich auch nicht. Er hätte gerne seinen letzten Haushalt, wie die der vergangenen Jahre, mit einem Pluszeichen am Ende versehen, doch die steigenden Preise zunächst durch Corona, aber besonders durch den Ukraine-Krieg verursacht, trieben den Haushaltsplan mit seinen Zahlen in den Keller, mit einem dicken Minuszeichen versehen. Anhebungen gibt es bei der Grundsteuer A und B. Die letztere ist die Steuer, die jeder Balver auch durch Mietumlagen zahlen muss. Seit 11 Jahren konnte hier eine Erhöhung vermieden werden. Diesmal ist es nicht gelungen. Sind die fetten Jahre in Balve nun vorbei?    Roland Krahl

Ausschuss und Rat entschieden sich schließlich für die Anhebung der Gebühren um 12 Euro. Die dann noch fehlende Unterdeckung in Höhe von 56.237 Euro wird aus der Rücklage genommen. So ist gewährleistet, dass die Gebühren zumindest die kommenden drei Jahre konstant gehalten werden können.
Doch weitere Gebühren steigen in diesem Jahr. So kostet nun der Kubikmeter Wasser anstatt 2,22 Euro jetzt 2,38 Euro. Die Grundgebühr für die meisten Haushalte steigt auf 162 Euro. Auch hier ist einer der größten Faktoren der Personalaufwand, der mit 547.000 Euro für dieses Jahr angesetzt wurde, gefolgt vom Materialaufwand in Höhe von 516.000 Euro.
Zudem gibt es eine Änderung bei der Berechnung des Niederschlagswassers. Die Versiegelungsfläche soll nun quadratmetergenau abgerechnet werden. Die Hauseigentümer werden dazu entsprechende Post bekommen.
Aber auch die Steuern in der Stadt Balve werden erhöht. So steigt die Grundsteuer A (unbebaute Wald- und Wiesenflächen) von bisher 350 auf 395 Punkte und die Grundsteuer B (alle bebauten Flächen) von 600 auf 675 Punkte. In diesem Bereich wird es zudem ab 2025 eine Änderung geben. Für manch einen sieht es dann günstiger aus. (siehe Interview auf Seite 18). kr

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