Die Einsatzzahlen des Rettungsdienstes sowie des Brand- und Bevölkerungsschutzes des Märkischen Kreises waren auch im Jahr 2024 auf einem hohen Niveau. Insgesamt 123.227 Einsätze und 193.461 Anrufe in der Leitstelle, davon 81.187 Notrufe, prägen das Blaulichtjahr 2024. Steigende Einsatzzahlen verzeichneten im Vergleich zum Jahr 2023 die Bereiche Auskunft, Beratung und Vermittlung (+ 2.211), Notfallrettung (+ 791) und Katastrophenschutz (+ 18). Sinkende Zahlen liegen in den Bereichen Krankentransport (- 1.133), technischer Hilfeleistung (- 669), Unwetter (- 272) und Feuerwehr (- 11) vor.
Notrufe annehmen in der Kreisleitstelle
Setzen Bürgerinnen und Bürger unter der 112 einen Notruf ab, landen sie in der Kreisleitstelle im Brandschutz- und Rettungsdienstzentrum in Altena-Rosmart. Hier sind im Jahr 2024 mit 81.187 Notrufen etwa 16.300 Notrufe weniger im Vergleich zum Jahr 2023 mit 97.576 Notrufen eingegangen. Dazu resümiert Stephan Volkmann, Leiter der Kreisleitstelle des Märkischen Kreises: „Wir beobachten mit großer Aufmerksamkeit die Entwicklung der Notrufzahlen. Der Rückgang der eingegangenen Notrufe im Vergleich zum Vorjahr liegt zu einem großen Teil daran, dass in 2023 ein Fehler in einem Androidupdate zu sogenannten Hosentaschenanrufen geführt hat. Dies hatte eine sehr hohe Anzahl von unbeabsichtigten Notrufen mit sich gebracht, die von uns bearbeitet wurden, aber nicht zu Einsätzen geführt haben.“
Die Disponenten sind für jeden Notruf bestens geschult. Das gilt auch beim Anleiten von telefonischen Reanimationen. „Im Jahr 2024 gab es beachtliche 509 Telefon-Reanimationen. Dabei führen die Disponenten per Telefon eine angeleitete Herz-Lungen-Wiederbelebung für Laien bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes durch“, erklärt Volkmann. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 gab es 551 telefonische Reanimationen. Eine wichtige Maßnahme, um Menschenleben zu retten.
Zahlreiche Notfalllagen koordinieren
Doch nicht nur bei Reanimationen werden die Hilfeersuchenden durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisleitstelle professionell unterstützt. Hier werden auch Einsätze für viele weitere Notfalllagen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Feuer, Unwetter oder technische Hilfeleistung beispielsweise bei Unfällen koordiniert. Zu 43.156 Einsätzen in der Notfallrettung, davon 11.345 mit Notarzt und 15.341 Einsätzen im Bereich Krankentransport, sind die Kräfte ausgerückt. Damit haben sie im Schnitt täglich bei mehr als 110 Einsätzen Hilfe für Patientinnen und Patienten geleistet.
Feuerwehr unterstützte bei Europameisterschaft
Für das Einsatzjahr der Feuerwehren resümiert Kreisbrandmeister Michael Kling: „Es war ein durchschnittliches Jahr, was die nüchterne Anzahl der Einsätze angeht. Dennoch wurden wir vor viele Herausforderungen gestellt. Von Wohnungsbränden, über die Bekämpfung von Unfällen mit Chemikalien bis hin zu technischen Hilfeleistungen aller Art und natürlich auch wieder die Bekämpfung von wetterbedingten Unglücken.“ Eine Besonderheit im vergangenen Jahr war die Unterstützung der austragenden Spielstätten der Fußball-Europameisterschaft. „Unsere Einsatzkräfte sorgten an zwölf Spieltagen in Dortmund, Düsseldorf und Gelsenkirchen für reibungslose Abläufe und eine ausgelassene Atmosphäre in den Stadien und Innenstätten.“ Auch die Online-Freischaltung der Starkregengefahrenkarte und der Start für den Aktionsplan Unwetter für den Märkischen Kreis im Herbst 2024 bleiben in Erinnerung.
Einsatzfreie Zeiten nutzen die vielen haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer unter anderem für Fortbildungen sowie Weiterentwicklungen von teilweise überregionalen Einsatzkonzepten. Angefangen bei der technischen Ausbildung für die Bedienung von Löschfahrzeugen, bis hin zum Training des Führungsstabs der Einsatzleitung für die Bewältigung und Koordinierung von größeren Schadenslagen: an der Feuerwehrschule im Brandschutz- und Rettungsdienstzentrum konnten im Jahr 2024 mehr als 1.000 Seminar- und Lehrgangsplätze angeboten werden. Michael Kling: „Das stärkt die Bedeutung des Brandschutz- und Rettungsdienstzentrums als Kompetenzzentrum in der Gefahrenabwehr.“
Alle Einsatzkräfte haben im Jahr 2024 erneut bewiesen, dass sie bei Alarmierungen mit aller Kraft und Fachkompetenz für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Märkischen Kreis einstehen. „Ein beruhigendes Gefühl in einer Zeit, in der oft gesagt wird, dass sich jeder nur noch selbst der Nächste ist“, resümiert der Kreisbrandmeister.
Die Einsatzzahlen in den Bereichen Rettungsdienst, Brand- und Bevölkerungsschutz im Jahresvergleich im Überblick:
- Notfallrettung: 43.156 Einsätze (2023: 42.365 Einsätze, 2022: 44.528; 2021: 38.658)
- Krankentransport: 15.341 (2023: 16.474 Einsätze, 2022: 17.803; 2021: 16.359)
- Feuerwehr: 2.500 Einsätze (2023: 2.511 Einsätze, 2022: 2.730, 2021: 1.195)
- technische Hilfeleistung: 5.358 Einsätze (2023: 6.027 Einsätze, 2022: 5.450; 2021: 5.538)
- Katastrophenschutzeinsatz: 41 Einsätze (2023: 23 Einsätze, 2022: 26; 2021: 27)
- Unwetter: 36 Einsätze (2023: 308 Einsätze, 2022: 552; 2021: 1.566)
- Auskunft/Beratung /Vermittlung: 56.795 Einsätze (2023: 54.584 Einsätze, 2022: 37.840; 2021: 30.223)
Anrufe in der Kreisleitstelle: 193.461 (davon 81.187 Notrufe) (2023: 215.704 Anrufe, davon 97.576 Notrufe)