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Balve. (R.E.) Da die Behörden ständig neue Krankheitsfälle melden, wenn auch nicht im Märkischen Kreis, sorgt der Corona-Virus in Balve für Hamsterkäufe. Vor allem am gestrigen Freitag stürmten sehr viele Balver in die Supermärkte auf der „Grünen Wiese“ und versorgten sich mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln.

Das führte beispielsweise frühzeitig dazu, dass vor allem Konserven ausverkauft waren. Aber auch Mehl, Nudeln und Milch wurden urplötzlich zur Mangelware. Reis war beispielsweise auch nicht mehr in allen Lebensmittelmärkten zu kaufen. „Wir haben schon gemerkt, dass am Freitag auf Grund des Corona-Virus mehr gekauft worden ist als sonst, vor allem Konserven, Mineralwasser und Milch. Dies gilt auch für Hygieneartikel“, erklärte REWE-Marktleiter Gercken auf Anfrage unserer Zeitung.

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Dass sich die Lage im Märkischen Kreis so schnell entwickelt, hätten die Teilnehmer an der Infoveranstaltung sicher auch nicht gedacht. Wenige Stunden nach ihrem Treffen wurde der erste Corona-Fall im Kreis bestätigt (Lehrer aus Lüdenscheid). Es ist nicht die Frage, ob der Märkische Kreis einen bestätigten Corona-Fall bekommt, sondern nur wann. Darin waren sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Informationsveranstaltung im Ständesaal des Altenaer Kreishauses einig.

Eingeladen hatte das Gesundheitsamt des Kreises, gekommen waren gut 30 Vertreter der heimischen Krankenhäuser. Das Treffen diente einer offenen Kommunikation mit den Einrichtungen, so Fachbereichsleiter Volker Schmidt, beim Kreis zuständig für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz, bei seiner Begrüßung.

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Er hatte gleich eine gute Nachricht für die Anwesenden mitgebracht, nämlich eine Kostenzusage des Kreises für die Einrichtungen. Das sei von Landrat Thomas Gemke mit den Spitzen der im Kreistag vertretenen Fraktionen so beschlossen worden. Volker Schmidt kündigte noch weitere Info-Veranstaltungen des Gesundheitsamtes an. Eine ist für die Vertreter und Bürgermeister der 15 kreisangehörigen Städte und Gemeinden geplant, eine weitere für die der niedergelassenen Ärzteschaft.

Amtsarzt Christian Ternette gab einen Überblick über die aktuelle Lage im Märkischen Kreis und verwies auf die tagesaktuellen Infos des Robert-Koch-Instituts. Begründete Verdachtsfälle, so Ternette, müssen der Gesundheitsbehörde gemeldet werden. Die Vertreter der Krankenhäuser äußerten ihre berechtigte Sorge, bei einer sich verschlimmernden Corona-Lage an ihre Belastungsgrenzen zu kommen. Dies gelte vor allem für die Ambulanzen, aber auch für die Verfügbarkeit von Labor-Kapazitäten.

Es wurde von allen Beteiligten noch einmal nachdrücklich darum gebeten, dass Personen, die sich Sorgen um ihre Gesundheit machen, sich zunächst mit ihrem jeweiligen Hausarzt in Verbindung setzen. Sie sollten aber auf jeden Fall dort vorher anrufen und nicht einfach in die Praxis gehen. Den Niedergelassenen Ärzten käme eine erhöhte Verantwortung zu, war sich die Runde einig.

Den Akteuren in den Krankenhäusern und im Gesundheitsdienst allgemein wurde ein Ressourcen schonender Umgang mit Schutzmaterialien wie Masken, Kittel, Handschuhe und Anzüge empfohlen. Hintergrund ist die schwierige Nachbeschaffung – zumal viele Produzenten in Asien ansässig sind. Die Krankenhaus-Vertreter regten ambulante, zentrale Anlaufstellen für mögliche Corona-Patienten an. Einig waren sich alle Teilnehmer, aufgrund der aktuellen Lage in ständigem Informationsaustausch zu bleiben.

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