Balve. Mit einem wunderbaren Start in den Abend begann die Mitgliederversammlung des Musikvereins Balve. „Das war ein Gottesdienst, der für den Musikverein gemacht war“, dankte Vorsitzender Paul Stüeken der Gemeindereferentin Theresa Wagner, die die Feier in der Kirche organisiert hatte. „Wer nicht dabei war, hat etwas verpasst.“ Der Vorsitzende bedankte sich auch bei den Musikern, die es wieder einmal durch ihre Musik geschafft haben, daraus einen bewegenden Abend zu machen.
Fröhlich ging es bei den Ehrungen weiter. Diesmal konnte Philipp Jannack, Vorsitzender des Märkischen Kreismusikerverbandes, Mitglieder ehren, die seit 10 Jahren im Verein tätig sind. Und das hieß im konkreten Fall, dass einige der Geehrten bereits mit 8 oder 9 Jahren im Grundschulalter zum Musikverein kamen und hier eine musikalische Heimat gefunden haben. Geehrt wurden David Fuhrmann, Luke Reimann, Simon Ostmann, Luca Brinkschulte, Maximilian Wächter, Janne Wilk und Laura Mayweg, die für ihre Probendisziplin besonders erwähnt und mit Beifall bedacht wurde (Foto oben).
Eine weitere ganz besondere, ja außergewöhnliche Ehrung kündigte 2. Vorsitzender Tobias Platte an. Er betonte allerdings, dass der Geehrte Josef Rademacher leider nicht an der Mitgliederversammlung teilnehmen könne. Mit seinem Zwillingsbruder Fritz sei er vor 75 Jahren in den Verein eingetreten.
Zunächst spielte er Klarinette, in den 60er Jahren Tenorsaxophone, spielte bei den Heideröschen und den Hüttenmusikanten, war bei den Oldies des Musikvereins Balve und in der Oldieband Hövel tätig. „Wir haben ihm viel zu verdanken“, so Tobias Platte, denn er sei auch eine der treibenden Kraft gewesen, die das Vereinsheim errichtet hätten. Der Vorstand werde ihm die Landesehrenplakette noch persönlich überbringen, erklärte der stellvertretende Vorsitzende unter dem Beifall der Mitglieder.
Nach den üblichen Jahresberichten konnte Kassierer Wenzel Klein einen erfreulichen Kassenbericht vorlegen. Er hob besonders hervor, dass die Spenden in Höhe von knapp 15.000 Euro eine erfreuliche Zusatzeinnahme waren. Hinzu kamen Fördermittel und Einnahmen durch den Musikbetrieb. Rund 21.000 Euro an Eigenleistung musste der Verein für den Outdoor-Probenraum erbringen. Unter dem Strich war somit in 2022 nur ein kleines Minus zu verzeichnen.
Dirigent Philipp Cramer, der von allen Seiten sehr viel Lob für seine Arbeit erhielt, ließ bei seinem Bericht aber auch kritische Töne hören. So monierte er die Teilnahme an Veranstaltungen. Es können nicht sein, dass kurz vor einem Konzert fünf Leute abspringen. „Dann lieber von vornherein sagen, dass man nicht kann“, so Cramer. Auch die Konzentration bei einigen Musikern während der Proben wollte er in diesem Jahr verbessert wissen. Es könne nicht sein, dass einige immer wieder nachfragen: was spielen wir denn? Das verzögere die Proben nur unnötig.
Und gerade die Konzentration sei aufgrund der musikalischen Aufgabe in diesem Jahr wichtig, denn man habe mit dem Filmmusik-Konzert großes vor. Das Konzert soll im September in der Balver Höhle stattfinden.