Bürgerinnen und Bürger, die ihre ausrangierten Textilien in Sammelbehälter werfen, unterstützen damit einen lokalen Wohlfahrtsverband und dessen Tätigkeiten vor Ort, zum Beispiel im Bereich der sozialen Arbeit. Die Idee, so einen Aufkleber herzustellen, hatte die Umweltverwaltung des Märkischen Kreises. Mit dem neuen Containerkennzeichen soll auf die wichtige Arbeit der karitativen Organisationen aufmerksam gemacht werden.
Jetzt ist der Aufkleber fertig. Die druckfrischen Exemplare wurden bereits per Post an die örtlichen Wohlfahrtsverbände versandt. Diese kleben das Kennzeichen jetzt nach und nach auf ihre Sammelbehälter. „Ziel ist es, den Bürgerinnen und Bürgern zu vermitteln, dass es einen Unterschied gibt, über welchen Container sie die Altkleider entsorgen und wem somit der entsprechende Erlös zugutekommt“, erklärt Dr. Johannes Osing, Leiter des Fachdienstes Umwelt.
Eine symbolische Übergabe der druckfrischen Labels fand jetzt beim DRK-Stadtverband Lüdenscheid statt. Hier freute sich Fahrdienstleiter Kazim Coskun über die hilfreiche Unterstützung. „Allein im vergangenen Jahr konnte der DRK-Stadtverband Lüdenscheid 160 Tonnen ausgemusterte Textilien sammeln. Die Erlöse tragen zur Finanzierung unserer sozialen Tätigkeiten in Lüdenscheid bei“, sagt Kazim Coskun. Das gilt für alle vor Ort tätigen Wohlfahrtsverbände. Deshalb sind an zahlreichen Stellen im Märkischen Kreis die karitativen Container aufgestellt: sie werden regelmäßig geleert und die Altkleider entsprechend an beauftragte Verwerter weitergegeben.
Wichtiger Beitrag für Umwelt- und Klimaschutz
„Das Engagement der Wohlfahrtsverbände leistet auch einen wichtigen Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz. Kleidung, die länger genutzt oder recycelt wird, landet nicht im Müll. Das hilft, wertvolle Ressourcen zu sparen. Im gesamten Märkischen Kreis werden jährlich rund 2.000 Tonnen Altkleider von den gemeinnützigen Organisationen gesammelt“, berichtet Dr. Johannes Osing. Er kennt die Zahlen so genau, weil es bis Ende 2024 eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Märkischen Kreis und den gemeinnützigen Sammlern gab. Die Kooperation unter Regie der Umweltbehörde musste aber beendet werden, weil seit Januar 2025 eine neue Sammlungspflicht der Kommunen als öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger besteht. „Wir bedauern es sehr, dass die Zusammenarbeit nicht mehr in der gewohnten Form fortgesetzt werden kann“, sagt der Fachdienstleiter Umwelt.
Teil eines karitativen Netzwerks
Trotzdem möchte der Märkische Kreis weiterhin auf die Arbeit der Wohlfahrtsverbände aufmerksam machen. Der bisherige Aufkleber ist den meisten Bürgerinnen und Bürgern bekannt. In angepasster Form ist er jetzt neu aufgelegt worden. „Uns freut besonders, dass jeder der bisherigen Kooperationspartner unverändert Interesse an der Kennzeichnung hat. In dem neuen Design werden die gemeinnützigen Sammler auch untereinander auf sich aufmerksam machen, um sich als Teil eines karitativen Netzwerks zu präsentieren“, erläutert Dr. Johannes Osing.
Zum Netzwerk der Wohlfahrtsverbände gehören der Aktionskreis Pater Beda, die Arbeiterwohlfahrt, die Caritas, das Deutsche Rote Kreuz, der Förderverein STÜPS Westig, die Gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung der Aktion Friedensdorf, die Johanniter Unfallhilfe, die Kolpingfamilie, der Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung NRW, der Malteser Hilfsdienst und die Brockensammlung Bethel.
Neue gesetzliche Regelung
In diesem Zusammenhang weist die Kreisverwaltung darauf hin, dass es seit dem 1. Januar 2025 in Deutschland eine neue gesetzliche Regelung zur getrennten Sammlung von Altkleidern gibt. Seither müssen auch die Städte und Gemeinden eigene Sammelbehälter für Altkleider aufstellen. Dies lässt die Möglichkeit für gewerbliche oder gemeinnützige Sammlungen unberührt. Der neue Aufkleber des Märkischen Kreises macht zusätzlich kenntlich, welche Sammlungen Teil des karitativen Netzwerks sind und einen Beitrag vor Ort leisten.
Titelfoto: Dr. Johannes Osing (links), Leiter des Fachdienstes Umwelt beim Märkischen Kreis, und Fahrdienstleiter Kazim Coskun vom DRK-Stadtverband Lüdenscheid. Foto: Märkischer Kreis