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Balve/Neuenrade. Die Zahl der infizierten Personen in Deutschland steigt jeden Tag. Noch ist der Höhepunkt bei weitem nicht absehbar. Dies führt zu einer immer stärkeren Nachfrage nach Corona-Abstrichen durch das Gesundheitsamt im Märkischen Kreis. Zwar wurde die Kapazität der Testanzahl pro Tag durch die Einrichtung der „Drive in“-Teststellen in Iserlohn, Lüdenscheid und Plettenberg erhöht, aber die Ergebnisse lassen, wie bereits berichtet, sehr lange auf sich warten. Viele Patienten konnten von ihren Hausärzten gemäß den Vorgaben der Quarantänebestimmungen bereits aus der häuslichen Quarantäne entlassen werden, ohne dass das Testergebnis vorlag. In einigen Fällen kam erst danach ein positives Testergebnis. Dies führt natürlich zu Unsicherheiten bei den Betroffenen und in der Bevölkerung.

Die beiden Balver Hausarztpraxen Dres. Schmitz/Rüth und Dr. Stüeken haben daher beschlossen, in genau definierten, medizinisch begründeten Fällen die Abstriche in ihren Laboren durchführen zu lassen. Die Fälle, in denen der Abstrich medizinisch sinnvoll ist, werden durch die Vorgaben des RKI (Robert Koch Institut) definiert. Die Abstrichuntersuchungen werden nicht als „Massentest“ durchgeführt, sondern nur bei Patienten, die durch die Praxen betreut werden, und nur in den genannten medizinisch begründeten Fällen. Die Abstriche werden vom Patienten selbst, einem Angehörigen zu Hause oder im Auto durchgeführt. Die Patienten sollten weiterhin die Praxen nicht betreten.

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Alle Patienten mit grippalen Symptomen (z.B. Fieber, trockener Husten, Kopf-, Hals- oder Gliederschmerzen) nehmen zunächst telefonisch mit den Praxen Kontakt auf und betreten nicht ungeschützt die Praxisräume. Sie können auch online Kontakt aufnehmen, so dass die Mitarbeiter sie telefonisch zurückrufen, da sich das Telefonaufkommen naturgemäß deutlich erhöht hat und die Leitungen oft belegt sind.

Zusammen mit dem Abstrichmaterial erhalten die Patienten eine genaue Handlungsanweisung, wie die Abstriche sowohl aus dem tiefen Rachen als auch aus der Nase abgenommen werden sollen. Eine entsprechende Anweisung haben die Ärzte erarbeitet. Hierdurch soll eine hohe Qualität der Abstriche erreicht und falsch negative Abstriche vermieden werden. Der Abstrich sowohl aus dem tiefen Rachen (trotz Würgereiz ) als auch aus beiden Nasenlöchern ist für eine hohe Treffsicherheit entscheidend. Denn bereits Ende Januar wurden im weltweit angesehenen „Journal of the American Medical Association“ über Studien aus China berichtet, dass bei nachgewiesenen COVID-19 Patienten Rachenabstriche nur in 32 Prozent, aber Nasenabstriche aber in 62 Prozent der Fälle positiv waren. Falsch negative Abstriche sind aber besonders gefährlich, da sich die Betroffenen in falscher Sicherheit wiegen und damit andere Menschen in der Umgebung anstecken können.

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Beim derzeitigen Testaufkommen rechnen die beiden Hausärzte mit Ergebnissen innerhalb von 24 bis 48 Stunden. Über die Testergebnisse werden die Patienten direkt von der jeweiligen Praxis informiert. Positive Befunde werden sowohl vom Labor als auch von den Praxen gemäß des Infektionsschutzgesetzes an das Gesundheitsamt gemeldet. Obwohl dies dann für das weitere Vorgehen verantwortlich ist, werden die Patienten natürlich auch von den behandelnden Hausärzten weiter intensiv beraten und betreut.

Durch dieses gezielte Vorgehen hoffen die Mediziner, in Balve ein unkontrolliertes Ausbreiten des Corona-Virus eindämmen zu können und ihre Patienten weiterhin qualifiziert nach den jeweils aktuellen Richtlinien zu behandeln. „Dies gelingt nur, wenn sich auch unsere Patienten und die ganze Bevölkerung an die jetzt geltenden „Spielregeln“ halten. Nur so kann es uns gemeinsam gelingen, dieser dramatischen Lage Herr zu werden und amerikanische oder italienische Zustände zu vermeiden“, so Dr. Paul Stüeken und Dr. Gregor Schmitz.

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