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von Sven Paul –

Stadt Balve. Die Chancen einen geeigneten Ausbildungsplatz zu finden stehen nicht schlecht. Viele Firmen im Märkischen Kreis sind auf der Suche nach den Fachkräften der Zukunft. Auf 2620 freie Ausbildungsstellen kommen momentan 1563 Ausbildungssuchende“, erzählt uns Christian Hoinkis vom Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit bei einer Veranstaltung in der Antoniushütte in Eisborn. Das bedeutet ein Angebot von 1,7 Stellen pro Auszubildenden“.

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Der Trend für gute Ausbildungsplätze gehen steil nach oben. Wir haben ein plus von 10% gegenüber dem Vorjahr“, heißt es weiter. Typisch für unsere Region befinden sich die meisten Ausbildungsstellen in der Produktion von Industriebetrieben. Aber auch andere Bereiche, wie hier unser Gastgeber Antonuishütte im Bereich Koch und Hotelfacharbeiter, nehme immer mehr zu“.

Christian Hoinkis vom Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit der Veranstaltung in der Antoniushütte in Eisborn. Foto: Sven Paul

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Arbeitgeber müssen sich aber heute immer mehr einfallen lassen, um geeigneten Nachwuchs zu finden. Benefits am Arbeitsplatz sind für viele ein Auschlusskreterium bei der Wahl nach einer Ausbildungsstelle. Arbeitgeber müssen sich oft etwas einfallen lassen, um Nachwuchs zu finden und diesen auch später im Betrieb halten zu können. Der Arbeitsmarkt hat sich gedreht. Gut für die Bewerber, aber oft vom Nachteil für die Betriebe“. Betriebe wie die Antonuishütte haben hier ihren ganz eigenen Weg gefunden, um auf ihren Betrieb als Arbeitgeber aufmerksam zu machen.

Wir bieten hier schon lange neben den Schulpraktika auch sogenannte Schnupperpraktika an“, erklärt Monika Mühting in Vertretung von Hotelchefin Britta Spiekermann. Diese werden laut Mühting auch sehr gerne angenommen. Hier ist der Vorteil, dass man sich fernab von Schulstress auch am Wochenende bei einem Tagespraktikum sich einen Einblick über unseren Betrieb verschaffen kann. Für beide ist es ein erster Test um zu sehen, ob es gegenseitig passt. Viele von ihnen machen später dann ein Praktikum bei uns, wovon dann zur großen Freude auch sehr viele eine Ausbildung bei uns anfangen“.

Fast alle Mitarbeiter im Haus, erklärt Müthing, bestehen aus ehemaligen Auszubildenden. Wichtig sei es Britta Spiekermann, alle Leute nach Abschluss ihrer Lehre hier zu übernehmen. So gebe es auch immer welche, die sich erst einmal in anderen Betrieben umschauen und dort neue Erfahrungen und Einflüsse kennenlernen wollen, aber viele von ihnen kehren nach Eisborn zurück. Wir sind hier bei uns im Betrieb sogar in der Lage, Auszubildende, die von weiter weg kommen und/oder nicht mobil sind, hier Mitarbeiterzimmer anzubieten. Zusammen in den Pausen Essen, gehört eh bei uns zum guten Ton. Unsere Auszubildenden sind von Anfang an direkt in diesem familiär geführten Betrieb voll intrigiert und mit aufgenommen. Uns ist auch wichtig im Rahmen der Teambildung gemeinschaftlich Aktivitäten, wie zum Beispiel ein Sommerfest für Mitarbeiter zu veranstalten“.

Johanna Brenscheid macht ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau in der Eisborner Antoniushütte. Foto: Sven Paul

Eine ihrer Auszubildenden ist die 24-jährige Johanna Brenscheid aus Sundern-Stemmeln. Eigentlich wollte ich nach meinem Abitur Sprachen studieren. Da in diesem Bereich auf die Arbeitsmöglichkeiten nicht sehr vielfältig sind, habe ich mich auch nach Alternativen umgesehen und bin so im Internet auf die Antoniushütte aufmerksam geworden. Ich fand die Internetseite so spannend, dass ich mich dort für die Ausbildung zur Hotelfachfrau beworben habe und wurde auch nach einem Gespräch mit Britta Spiekermann dort aufgenommen“. Ihre Vorlieben an Sprachen kann Johanna dort im Betrieb in ihren alltäglichen Tätigkeiten oft nachgehen. Wir haben ja oft internationale Gäste hier. Da kommen mir meine guten Kenntnisse in Englisch sehr entgegen. Und auch freut es französische Gäste, wenn ich mit ihnen trotz meiner wenigen französischen Sprachkenntnissen ein paar Worte wechsel kann. So kann ich hier auch bei meiner Arbeit meine Sprachkenntnisse etwas verbessern“, so Johanna Brenscheid.

Probleme mit den Arbeitszeiten habe sie laut eigener Aussage keine. Das ich Abends lange Arbeiten muss, macht mir keine Probleme. Ich bin Langschläferin und schlafe Morgens gerne aus. Da kommen mir meine Arbeitszeiten voll entgegen. Und den Sonntag habe ich immer frei. Da macht es auch nichts aus, wenn man am Samstag bis 22 Uhr arbeiten muss. Die besten Partys fangen doch eh erst um diese Uhrzeit an“.

Mit dabei bei diesem Termin war auch Balves Bürgermeister Hubertus Mühling. In der Gastronomie waren wir noch nie in der Woche der Ausbildung. Da finde ich es gut dieses einmal in einem Bereich zu machen, welcher in der Corona-Zeit mit am meisten unter Verlust von Mitarbeitern und Auszubildenden gelitten hat. Wir setzten hier ein Zeichen, dass es in dieser Branche jetzt auch wieder aufwärts geht“.

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