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entnommen der gedruckten Ausgabe der Hönne-Zeitung –

Balve. Als die Nachricht bekannt wurde, dass die Realschulrektorin Nina Fröhling die heimische Schule verlässt, war dies ein Schock sowohl für Schüler und Eltern, als auch für die Verwaltung. Die Schulleiterin, die in Balve viel bewegt und erreicht hat, auch in Bezug auf die weitere Beschulung der Hauptschulkinder, ist seit dem 4. März bei der Bezirksregierung in Arnsberg angestellt. (Die Verabschiedung fand in der vergangenen Woche statt – die HZ berichtete). Ein nicht unerheblicher Karrieresprung für die sympathische Affelnerin.
Die HÖNNE-ZEITUNG fragte mal nach den schönsten Momenten und den neuen Herausforderungen, denen sie sich jetzt stellen muss. 

Frau Fröhling, sie verlassen bedauerlicherweise die Realschule Balve. Wie lange waren Sie nun hier?
Ich habe im Dezember 2012 an der Realschule Balve angefangen, das sind jetzt also 11 Jahre.

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Wohin geht es für Sie?
Ab dem 4. März werde ich in der Bezirksregierung Arnsberg im Dezernat 42 als schulfachliche Aufsicht (Dezernentin) tätig sein.

„Fremde kommen, Freunde gehen“, sagt man. Trifft das auch auf ihr Verhältnis zu ihrer Wirkungsstätte der letzten Jahre zu?
Mit vielen Kolleginnen und Kollegen arbeite ich bereits seit 11 Jahren zusammen. Wir haben gemeinsam zahlreiche Höhen und Tiefen erlebt und Herausforderungen gemeistert. Das schweißt zusammen. Ähnlich wie in Freundschaften habe ich Hochzeiten und Geburten „miterleben“ dürfen und Geburtstage und Jubiläen gemeinsam gefeiert. Im letzten Jahr haben wir ein Wochenende zur Team­entwicklung auf Norderney verbracht.
Die Realschule Balve zu verlassen, heißt für mich, die Menschen, die hier arbeiten und lernen zu verlassen. Der Abschied fällt mir sehr schwer.

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„Niemals geht man so ganz“, ist auch so ein Satz. Was bleibt in der Realschule Balve von Nina Fröhling zurück? Wo haben sie die Schule geprägt? Bescheidenheit ist bei dieser Antwort unangebracht.
Eigenlob ist nicht gerade meine Stärke. Am besten fragen Sie dazu meine Kolleginnen und Kollegen.

Was sind die schönsten Momente, an die Sie während Ihrer Laufbahn in Balve zurückdenken?
In meiner Zeit als Schulleiterin der Realschule Balve habe ich sehr viele schöne Momente erlebt, so dass es mir schwerfällt, mich für einzelne Momente zu entscheiden.
• Ich liebe die Zeugnisverleihungen der Klassen 10. Dieser Moment, den Jugendlichen ihre Abschlusszeugnisse aushändigen zu dürfen, macht mich immer unheimlich stolz, vor allen Dingen auch deswegen, weil wir diese Jugendlichen auf einem großen Stück ihres Lebens begleiten durften und oft eben auch die Herausforderungen der eigenen Entwicklung mitbekommen haben.
• Die schönste Zeugnisverleihung war für mich die Zeugnisverleihung im Jahr 2020 in der Balver Höhle. Wir haben es gemeinsam geschafft, den Kindern einen würdevollen Schulabschluss in einem ganz besonders festlichen Rahmen zu ermöglichen.
• Das Schuljubiläum
• Die Auszeichnung zur „Digitalen Schule“
• Den Preis des Arbeitgeberverbandes für besondere Leistungen in der Corona-Zeit
• Die gemeinsame Fahrt mit dem Kollegium nach Norderney
• Die Weihnachtsfeiern mit dem Kollegium
• Die Fertigstellung des Makerspace

Was werden Sie besonders vermissen?
Am meisten werde ich es vermissen, unsere Schülerinnen und Schüler nicht mehr zu sehen und ihre weitere Entwicklung nicht mehr weiterverfolgen zu können.
In meinem Kollegium stehen in diesem Jahr Hochzeiten und Geburt an. Ich finde es schade, dass ich das nicht mehr miterleben kann und nicht mehr Teil dieses tollen Kollegiums bin.

Was wünschen Sie ihrem Nachfolger und welchen Rat geben Sie ihm mit auf den Weg?
Meinem Nachfolger oder meiner Nachfolgerin wünsche ich, gemeinsam mit dem Kollegium kreative Lösungen für die kleineren oder größeren Herausforderungen zu finden. Außerdem würde ich empfehlen, sich nicht zu schnellen Entscheidungen drängen zu lassen, sondern diese lieber einmal mehr zu überdenken oder auch im Team zu besprechen.

Wenn Sie sagen, Sie suchen neue Herausforderungen, was reizt Sie dann besonders an der neuen Stelle?
Reizvoll ist für mich die Vorstellung, auf einer übergeordneten Ebene dazu beitragen zu können, Bildungschancen für Kinder und Jugendliche zu verbessern und damit die Bildungsgerechtigkeit zu fördern. Spannend finde ich auch die vielen neuen Perspektiven auf Bildung, die ich durch meinen Einsatz für die Bezirksregierung erhalte.

Was werden Sie an Ihrem letzten Tag in der Realschule machen?
Ich werde wahrscheinlich weinen und letzte Gespräche führen.

Zum Schluss: Fünf Attribute, mit der Sie die Realschule Balve beschreiben würden!
• zukunftsfähige Bildung
• familiär
• engagiert (Mitarbei­ter*innen/Schüler*innen/Eltern)
• traditionell
• eng verbunden im Ort

Frau Fröhling, wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen alles Gute für Ihre berufliche und private Zukunft.
Das Interview führte Daniel Pütz per E-Mail.

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