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entnommen der gedruckten Ausgabe der Hönne-Zeitung –

Tari Tara, die Post WAR da! Die Nachricht dürfte bei vielen Balvern Sorge ausgelöst haben. Der Raiffeisenmarkt stellt seine Kooperation mit der Deutschen Post ein. Zu groß sei das Chaos, das von Postkunden auf dem eh schon eng bemessenen Parkplatz verursacht werde, außerdem sei es in Zeiten von Personalmangel immer schwieriger den Postbetrieb mitzustemmen.
Teil der Wahrheit ist aber auch: Das Postgeschäft ist nicht gerade lukrativ. Der Betreiber einer Postfiliale stellt das Personal, muss die ganze Arbeit managen und wird dafür nicht gerade fürstlich entlohnt. Ein Zuschussgeschäft, so heißt es. Und das in Zeiten, in denen der Paketmarkt aufgrund des weiterhin steigenden Anteils an Onlinehandel boomt.
Ironie des Schicksals, dass der Wegfall der Postfiliale und damit der Hauptabwicklungsort für Retouren aufgrund von Überbelastung durch Paketverkehr den einen oder anderen dazu bewegen könnte, wieder mehr vor Ort einzukaufen. Den Gedanken aus der Not eine Tugend zu machen und durch eine Verlegung der Postfiliale eine Stärkung der Innenstadt herbeizuführen, verfolgen Stadtverwaltung, Stadtmarketing und Balver Werbegemeinschaft, die sich dem eigenen Bekunden nach bereits in Gesprächen befinden, um eine Nachfolgelösung zu finden.
Wichtig hierbei dürfte sein, dass es zunächst nicht darum geht einen möglichen Standort zu finden, sondern eben jemanden, der es letztlich macht. Aus Kreisen des Raiffeisenmarktes heißt es, dass bereits Gespräche mit einem möglichen Nachfolger laufen.
Eine Postfiliale gehört zur Grundversorgung des ländlichen Raums, warum die Deutsche Post AG, die 2022 allein in Deutschland 1,27 Milliarden Euro Gewinn erwirtschaftet hat, ihren Vertragspartnern keine Konditionen bietet, die in einer Kleinstadt den lukrativen Betrieb einer Postfiliale ermöglichen ist hierbei schleierhaft. Jedenfalls dürfte dieser harte Standortfaktor auch für Neuansiedlungen in Balve große Relevanz haben. Wenn ich erst in den Nachbarort fahren muss, um ein Paket abzugeben, ist das nicht gerade ansprechend. Abgesehen davon dürfte es auch einen gewissen Gesichtsverlust in sich bergen, wenn man als Stadt nicht mal mehr eine Postfiliale im Ortskern sein Eigen nennt. Daniel Pütz

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