Hemer. Eine 86-jährige Hemeranerin hat sich gestern vermeintlich nach einem Anruf des „Staatsschutzes“ auf den Weg zu ihrer Bank gemacht. Gegen Mittag erhielt die Frau einen Anruf aus Österreich. Der Anrufer gab sich als Mitarbeiter des Staatsschutzes aus und erzählte die übliche Lügengeschichte über festgenommene Einbrecher. Dann fragte er die Seniorin eingehend aus, ließ sich Nummer des vorhandenen Vermögens sagen, ihre Kleidung beschreiben und schickte sie dann mit genauen Instruktionen zur Bank, um Geld umzubuchen.
Die Frau veranlasste dann allerdings doch keine Überweisung, sondern erzählte Bekannten über den Vorfall. Die gaben ihr offenbar den richtigen Rat: Anzeige bei der Polizei zu erstatten.
Die warnt immer wieder vor diesen betrügerischen Anrufer falscher Polizeibeamter, Staatsanwälte, Geheimdienste oder sonstiger „Amtspersonen“. Am Telefon sollten grundsätzlich keine Auskünfte über persönliche Daten oder Vermögen gegeben werden. Die Polizei nimmt keine Wertsachen in Verwahrung und schickt auch niemanden zur Bank, um Geld abzuheben oder umzubuchen. Die echte Polizei ruft nicht unter der 110 an und erst recht in Deutschland nicht mit einer österreichischen Vorwahl. Wer ältere Mitbürger in der Nachbarschaft, im Verwandten- oder Bekanntenkreis hat, den bittet die Polizei, die latente Gefahr solcher Anrufe immer wieder zu thematisieren. Leider fallen immer wieder selbst Senioren darauf herein, die eigentlich bereits von dieser Masche gehört oder gelesen haben. Doch wenn es dann tatsächlich klingelt und sie sich auf die geübten Betrüger eingelassen haben, vergessen sie alle guten Vorsätze. Deshalb rät die Polizei: einfach auflegen. (cris)