Balve. Ob zum Austausch mit Freunden, als Raum für Kreativität oder zur Informationsbeschaffung – in der heutigen Zeit sind soziale Medien aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Doch mit wachsender Bedeutung steigen auch die Risiken, vor allem für noch junge Internetnutzer.
Aufgrund dessen fand am vergangenen Mittwochabend ein Info-Karussell zur Aufklärung und Prävention von Gefahren bei der Internetnutzung in der Aula der Realschule Balve statt. Marcus Klein, Leiter der OGS der Grundschule in Balve, führte die zahlreichen Besucher durch den Abend.
Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einem Filmprojekt, welches sechs Schülerinnen und Schüler der Realschule Balve gemeinsam mit der Schulsozialarbeiterin Martina Reisloh eigens dafür gedreht haben. Der Film thematisierte zentrale Themen wie Cybermobbing, Cybergrooming oder auch die Gefahren durch falsche Schönheitsideale im Netz. „Im September haben wir mit dem Dreh begonnen. Die Ideen für die verschiedenen Szenen haben sich die Schüler selbst ausgedacht, einige davon sind ihnen so im echten Leben geschehen“, erzählte Frau Reisloh. Das Video verdeutlichte realitätsnah, wie schnell man auf Betrüger hereinfallen, von Nachrichten traumatisiert, in emotionale Abhängigkeit geraten oder durch soziale Trends negativ beeinflusst werden kann. Deutlich wurde auch, dass dabei sowohl Jungen als auch Mädchen gleichermaßen, beispielsweise durch optischen Schönheitsdruck, betroffen sind.
Vorkommnisse wie diese seien leider Teil des Alltags von Schülern geworden, bedauert Konrektor und kommissarischer Schulleiter Thomas Münch und betonte: „Hier an der Realschule wird niemand mit seinen Problemen alleine gelassen, für die Anliegen unserer Schüler haben wir immer ein offenes Ohr“.
Mitglieder des „Runden Tisches“, einem Verbund, der sich für die Unterstützung von Jugendlichen in Balve einsetzt, boten zudem die Möglichkeit, sich an verschiedenen Ständen zu informieren und miteinander ins Gespräch zu kommen. Vertreten waren die Familienberatung der Caritas, das Jugendamt, die Jugendgerichtshilfe, die Polizei und die Drogenberatung. „Mit Veranstaltungen wie diesen möchten wir das Bewusstsein für Gefahren im Internet schärfen“, betonte André Flöper, allgemeiner Stellvertreter des Bürgermeisters.
Dabei soll nicht nur das Bewusstsein und die Sensibilität gegenüber diesen Risiken geschärft, sondern auch ein Appell an Opfer und Täter gesendet werden. Worte, egal ob geschrieben oder gesprochen, haben Macht, man sollte sich genau überlegen, was diese möglicherweise bewegen können. Wer selbst betroffen ist, darf nicht davor zurückschrecken, sich Hilfe zu suchen, sei es bei Eltern, Lehren oder auch einer anonymen Helferhotline.
Möglichkeit hierfür wäre beispielsweise die MobbingLine NRW: Tel. +49 211 837 1911. LB
Titelfoto: Zahlreiche Besucher kamen zur Infoveranstaltung in die Aula der Balver Realschule. Foto: Laura Berken
Das Beratungsangebot der MobbingLine Nordrhein-Westfalen richtet sich an Beschäftigte, Führungskräfte, Betriebs-/Personalräte u.a. Personen in der ARBEITSWELT. Die Beratung von Jugendlichen, Schülerinnen und Schülern, deren Eltern oder Lehrer gehört NICHT zum Angebot der MobbingLine Nordrhein-Westfalen. Jugendliche und Eltern sollten den Verein „Nummer gegen Kummer e.V.“ ansprechen – weitere Informationen und Kontaktdaten unter https://www.nummergegenkummer.de/