Anzeige

Von Richard Elmerhaus

Balve. Jahr für Jahr kommen im Märkischen Kreis Motorradfahrer ums Leben, weil sie einen zu risikoreichen Fahrstil pflegen. Dies gilt auch für die Biker aus dem Ruhrgebiet, die durch das Hönnetal in Richtung Hochsauerlandkreis donnern und dabei oftmals vergessen, wie gefährlich die Strecken sind, auf denen sie ihr Hobby ausleben.

Anzeige

Um ihnen die enormen Gefahren vor Augen zu führen und sie zu einem defensiven Fahrverhalten zu animieren oder gar für ein Fahrsicherheitstraining zu gewinnen, stellen sich die Polizeibeamten vom Verkehrsdienst auf die Bundesstraße 515. Hier halten sie die Biker an und bitten sie in Volkringhausen an den Rand des Dorfparks, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

„Wir wollen mit den Bikern quatschen“

„Es geht uns nicht darum, den Motorradfahrern Knöllchen zu verpassen. Wir wollen sie lediglich vor der neuen Motorradsaison zu einer vorsichtigen Fahrweise animieren“, sagt Polizei-Hauptkommissar Andreas Filthaut, der die Kontrollaktion in Volkringhausen nicht zum ersten Male leitete.

Anzeige

„Wir wollen mit ihnen quatschen, um in ihre Köpfe zu gelangen“, so PHK Filthaut, der mit seinen Kollegen 120 Motorradfahrer von der Bundesstraße 515 zum Dorfpark dirigierte. Die meisten reagierten positiv, es gab aber auch Biker, die das Ganze als unnötigen Halt betrachteten und mächtig Gas gaben, als sie wieder auf der Bundesstraße 515 unterwegs waren.

Und genau für so ein Verhalten zeigt Andreas Filthaut kein Verständnis. Denn durch die überhöhte Geschwindigkeit und die mangelnde Fitness nach der langen Winterpause sind die Motorräder nicht nur eine große Gefahr für den Fahrer selbst, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer. „Zu schnell unterwegs und nicht trainiert, sind oftmals die Ursache für schwere Unfälle.“

Polizei spricht am Sonntag die Biker abermals an

Angesprochen auf den 51-jährigen Biker aus Beckum, der nach einem missglückten Überholmanöver in Grevenstein von der Fahrbahn abkam, vor einen Baum prallte und dadurch sein Leben verlor, erklärte PHK Andreas Filthaus: „Der Ausgang dieses Unfalls ist für mich ein Stich ins Herz.“

Um durch den Dialog mit den Bikern einen Umdenkungsprozess einzuleiten, ist er am morgigen Sonntag mit seinen Kollegen in Mesekendahl (Schalksmühle) präsent – einem Biker-Treff.

Anzeige