Balve. Noch immer fest in den Köpfen vieler Menschen verankert ist die Idee vom vermeintlich typischen Frauen- und typischen Männerberuf. Um diesen Vorurteilen manchen Berufsbildern gegenüber entgegenzuwirken, gibt es den Girls’Day und Boys’Day.
Im Rahmen eines eintägigen Praktikums bekommen Schüler unter anderem der Realschule Balve die Möglichkeit über den Tellerrand hinweg in die Berufe „der anderen Seite“ zu schnuppern. Unterstützt werden sie hierbei natürlich von ihrer Schule, aber eben auch von Firmen, die ihre Tore für die jungen Praktikantinnen und Praktikanten öffnen. Organisiert wurde die diesjährige Aktion von Steffie Friske und Alexandra Lanfermann, die als Lehrerin Mitglied im Team „Berufliche Orientierung“ an der Realschule Balve ist.
Insgesamt 93 mögliche Praktikumsplätze haben sie im Laufe ihrer seit Oktober andauernden Vorlaufzeit auftun können. Etwa 33 Jungs und 50 Mädchen der 7. Klasse konnten sich auf diese verteilen. Die 93 Plätze wurden Frau Lanfermann in drei Rubriken eingeteilt, unter denen die Kinder dann wählen konnten. So war es für Mädchen möglich, beispielsweise in den Beruf des Zerspanungsmechanikers reinzuschnuppern und die Jungs konnten sich in der Apotheke versuchen.
Als Grund für die immer noch bestehenden Rollenbilder sieht Steffi Friske die häufig schlechtere Bezahlung in klassisch weiblichen Berufen, aber eben auch, dass die sogenannte Care-Arbeit immer noch von vielen Menschen eher weiblich gedacht wird. Für die teilnehmenden Firmen bietet sich die Möglichkeit im Rahmen der Aktionen für ihr Unternehmen zu werben und so Ferienarbeiter, Praktikanten oder auch Auszubildende zu gewinnen.
Mit dem Ablauf sind die beiden Organisatorinnen sehr zufrieden, einzig wünsche man sich, dass sich die Kinder bereits im Vorfeld bei den Betrieben melden, sodass die nicht überrascht werden, wenn dann morgens jemand vor der Tür steht. Beim Girls’Day und Boys’Day handelt es sich um eine schulische Pflichtveranstaltung im Rahmen der drei Schulpraktika an der Realschule in Balve. Initiiert wird die Aktion vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben. DP