Balve/Neuenrade. Der Rat der Stadt Balve beschäftigte sich in seiner heutigen Ratssitzung mit der Änderung des Teilflächennutzungsplanes „Windenegerie“ der Stadt Neuenrade. Laut Planunterlagen beabsichtigen sie drei weitere Windkonzentrationszonen auszuweisen. 

Dazu heißt es vom Rat der Stadt Balve: „Die Flächen 1 und 2 befinden sich nordwestlich Ihres Stadtgebietes, wobei die Fläche 1 unmittelbar an das Balver Stadtgebiet angrenzt. Beide Flächen bergen das Potenzial, sich bei einer späteren Bebauung mit Windkraftanlagen negativ auf das Stadtgebiet Balve, hier insbesondere auf den Bereich Leveringhausen, auszuwirken“. Das Problem, das die Stadt Neuenrade nämlich in diesem Bereich hat, ist, dass das Potenzial der Windkonzentrationszone mit den sechs bestehenden Windkraftanlagen ausgeschöpft ist. Daher soll ein weiterer Bereich hinzukommen.

Der Rat der Stadt Balve befürchtet nunmehr, dass der Ortsteil Leveringhausen von Windenergieanlagen umzingelt wird, denn auch im Bereich des Balver Waldes wurden aufgrund der im Regionalplan bestehenden Windenergiebereiche acht Anlagen genehmigt und sechs weitere beantragt. Hinzu kommen noch vier weitere Anlagen, die auf Hemeraner Gebiet beantragt wurden und ebenfalls in unmittelbarer Nähe liegen.

Ein weiterer schwerwiegender Ablehnungsgrund ist aus Sicht des Rates der Stadt Balve der „Bodenschutz zum Vorbeugen von Schäden durch Starkregen“. Bürgermeister Hubertus Mühling dazu: „Wir haben das gesehen beim letzten großen Starkregen.“ Damals standen die Niederungen von Garbeck unter Wasser. Und genau im Dreieck von Garbach und Ribicke käme es zu Rodung und Verdichtung der Böden. Das würde ein Starkregenereignis beschleunigen.

Der Rat der Stadt Balve lehnte daher das Vorhaben der Änderung des Teilnutzungsplanes ab. Nun muss die Stadt Neuenrade diese Nachteile abwägen und eine Entscheidung treffen, ob sie trotzdem die Änderung vorantreiben will, um in diesem Bereich weitere drei Windenergieanlagen zu errichten.   kr


Titelfoto: Diese Bereich möchte die Stadt Neuenrade abändern, um dort Windenergieanlagen von der SL Windenergie GmbH bauen zu lassen.   © Stadt Neuenrade