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Wocklum. Oft wird gesagt: Die Dressur sei vorhersehbar. Es gäbe nicht so viele Überraschungen wie beim Springen. Grundsätzlich mag das auch stimmen. Aber wenn es Überraschungen gibt, dann sind sie groß. So wie im Grand Prix der Deutschen Meisterschaft beim LONGINES BALVE OPTIMUM. Denn es siegte nicht etwa Jessica von Bredow-Werndl mit der Olympiasiegerin, Welt-, Europa- und Deutschen Meisterin TSF Dalera BB oder die „Dressurqueen“ Isabell Werth, sondern Sönke Rothenberger mit seinem neunjährigen dänischen Wallach Fendi. Ein Pferd, das so viel Lust auf mehr macht!

Fantastisk gjort – das ist Dänisch und heißt: Fantastisch gemacht! Und fantastisch war der Grand Prix beim LONGINES BALVE OPTIMUM in der Tat! Spannend bis zum Schluss, einen Krimi hätte man besser nicht schreiben können. Im Grand Finale sahen die Zuschauer Sönke Rothenberger (Foto) mit seiner Zukunftshoffnung Fendi. Als letztes Paar gingen sie an den Start. Jessica von Bredow-Werndl und ihre 16-jährige „Queen Dalera“ lagen bis dato erwartungsgemäß mit 79,400 Prozent auf Rang eins. Super Prozente, jedoch hätten es mehr sein können – ein dicker Fehler in den Zweierwechseln kosteten das elegante Paar teure Punkte.

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Stille herrschte auf dem Viereck zu Füßen des Schlosses Wocklum. Denn das, was die Zuschauer zu sehen bekamen, raubte ihnen fast den Atem. Sönke rollte das Feld von hinten auf. Der erst neunjährige dänische Wallach Fendi (v. Franklin) zeigte sich leichtfüßig, schwungvoll und mit noch viel Luft nach oben. Schon direkt nach seinem Ritt riss Rothenberger die Hände in die Höhe – als ob er wusste, dass das Platz eins sein könnte. Und so war es: 79,760 Prozent machten den Sieg im Grand Prix der Deutschen Meisterschaften des LONGINES BALVE OPTIMUM. „Mit diesem Pferd macht es unendlich viel Spaß. Er hat so viel Geist und Potenzial!“, so Sönke Rothenberger nach der Siegerehrung.

Rang drei fiel an Frederic Wandres und seinen Bordeaux-Nachkommen Bluetooth OLD (77,540 Prozent), der mit seinem Championatspferd Duke of Britain (v. Dimaggio; 76,380 Prozent) dazu noch den fünften Platz belegte. Isabell Werth und Hengst DSP Quantaz (v. Quarterback; 76,720 Prozent) fanden sich auf Rang vier wieder.

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Aber die Karten werden wieder neu gemischt, denn am morgigen Samstag, 10. Juni, werden ab 10 Uhr die Medaillen im Grand Prix Special vergeben. Eines ist jetzt schon sicher: Spannung liegt in der Luft.

Deutsche Meisterschaft – Grand Prix – Maecenas Preis
1. Sönke Rothenberger, Fendi 79,760 %
2. Jessica von Bredow-Werndl, TSF Dalera BB 79,400 %
3. Frederic Wandres, Bluetooth OLD 77,540 %

SPRINGREITER

Bei der Deutschen Meisterschaft der Springreiter: 1. Wertungsprüfung, Preis des Mittelstand Drewke Baugesellschaft und Trio Lighting, machte Marcus Ehning eine Ansage: Platz eins und zwei für den Stilisten aus Borken. Es war sein Tag. Locker flockig pilotierte Marcus Ehning seine beiden Pferde durch die beiden anspruchsvollen Umläufe der 1. Wertungsprüfung der Deutschen Meisterschaft der Springreiter, dem Preis des Mittelstand Drewke Baugesellschaft und Trio Lighting.

Mit Flower Girl, einer zehnjährigen Holsteiner Stute von Hickstead, war er noch mehr als eine Sekunde schneller als mit dem zwölfjährigen Priam du Roset, einem Schweizer Warmblut von Plot Blue. Somit hat der Borkener für die finale Entscheidung um die Deutsche Meisterschaft der Springreiter am Sonntagnachmittag eine sehr gute Ausgangslage. Wird es Ehning schaffen, ein zweites Mal nach 2002 Deutscher Meister zu werden? Rang drei fiel an Carsten Otto Nagel mit GK Curacao, einem Holsteiner Clarimo-Nachkommen. Platz vier sicherten sich Maurice Tebbel und sein selbstgezogener, erst neunjähriger Oldenburger Hengst Chacco ́s Light (v. Chacco`s Son) – ein Pferd, auf das Maurice Tebbel große Stücke hält. Übrigens: Maurice` Vater Rene ist der einzige Reiter, dem es gelungen ist, die Deutsche Meisterschaft der Springreiter drei Mal hintereinander zu gewinnen.

Der Zwischenstand der Deutschen Meisterschaften sieht sechs Reiter ohne Fehler, einen mit einem Fehler und einen mit zwei Fehlern.

Preis des Mittelstand Drewke Baugesellschaft und Trio Lighting; 2 Umläufe
1. Marcus Ehning, Flower Girl 0/ 0/ 65,94
2. Marcus Ehning, Priam du Roset 0/ 0/ 67,16
3. Carsten-Otto Nagel, GK Curacao 0/ 0/ 67,57
4. Maurice Tebbel, Chacco`s Light 0/ 0/ 68,08
5. Manuel Beeker, Chacci 0/ 0/ 68,85
6. Jens Baackmann, Caja 0/ 0/ 68,88
7. Philipp Houston, Sandro`s Bella 1/ 0/ 68,61

Weiter geht es in der Deutschen Meisterschaft der Springreiter am Sonntag, 11. Juni, ab 14.30 Uhr, mit der finalen Entscheidung um die Medaillen.

Deutschlands U25
Mia-Charlotte Becker, Tochter von Bundestrainer Otto Becker, raste heute der Konkurrenz in Deutschlands U25 Springpokal der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport – Qualifikation zur Finalqualifikation – Preis der Familie Müter davon. Im Sattel des zwölfjährigen Selle Francais Wallachs Beryl des Pres (v. Popstar Lozonais) benötigte die 22-Jährige aus Senden für ihre fehlerfreie Runde nur 65,88 Sekunden. Auf Rang zwei folgte Max Haunhorst mit Cosa Nostra, einer 13-jährigen Oldenburger Stute von Conthargos (0/ 67,12) vor Linn Hamann mit dem neunjährigen Westfalen Quality Choice v. Quick Star (0/ 68,22).
Die Finalqualifikation wird am Sonntag, 11.06.2023, ab 11 Uhr entschieden.

Die Ergebnisse
1. Mia Charlotte Becker, Beryl des Pres 0/ 65,88
2. Max Haunhorst, Cosa Nostra 0/ 67,12
3. Linn Hamann, Quality Choice 0/ 68,22
4. Antonia Ercken, Chaya Lotta 0/ 69,89
5. Sönke Fallenberg, Chakira TF NRW0/ 70,38

Weitere Ergebnisse von Freitag, 09. Juni 2023
Preis des Amateur SpringreiterClub Deutschland e.V.
1. Daniela Haase, M Quality 55 Punkte/ 60,29 Sekunden
2. Bettina Eufinger, Lady Gaga 55 Punkte/ 62,39 Sekunden
3. Lutz Ricken, Qatars 55 Punkte/ 63,68 Sekunden
 
Dressur Amateur Tour – Preis der Zahnarztpraxis Dr. Ralf Rohleder + Kollegen
1. Pia Schein, Dalicanto 69,929 %
2. Clara Marie Lampen 69,452 %
3. Julia Lingemann, Cajou 68,686 %

Youngster-Tour Qualifikation, Preis der Weisbauer Elektronik
Reitsport-Influencerin Luisa Sophie Merkentrup springt mit ihrer Dua Lipa M in der Youngster Tour, Preis der Weisbauer Elektronik auf Platz vier. Als „Luisa Zuckerwatte“ wurde sie auf Instagram vor vielen Jahren bekannt. Heute nimmt sie ihre 125.000 Follower unter ihrem normalen Namen mit in ihren Alltag mit Pferden. Erstmals startete sie beim LONGINES BALVE OPTIMUM – und war vor ihrem Start sichtlich nervös. Ihre Nervosität entlud sich allerdings in positive Energie und sie landete auf Anhieb vor den Augen ihres Lebensgefährten, dem Springreiter Christoph Brüse, mit ihrer siebenjährigen Oldenburgerin Dua Lipa M (v. Dust Devil) auf Rang vier.

Es siegte der Belgier Laurens Houben im Sattel des siebenjährigen Belgischen Warmbluts Quastaar van`t Heike vor Tobias Meyer, Deutscher Meister des Jahres 2021, mit dem siebenjährigen niederländischen Hengst Condoctro (v. Cornet Obolensky) und Patrick Bölle, der den siebenjährigen Oldenburger Ogano Sitte-Nachkommen Oregon gesattelt hatte.

Die Ergebnisse
1. Laurens Houben (BEL), Quastaar van`t Heike 0/ 56,35
2. Tobias Meyer, Condoctro 0/ 56,44
3. Patrick Bölle, Oregon 0/ 57,75
4. Luisa Sophie Merkentrup, Dua Lipa M 0/ 58,14

Dressur: Richard Wätjen Gedächtnispreis, Nachwuchspferde-Tour, Intermediaire A
Der Richard Wätjen Gedächtnispreis ist ein etablierter Bestandteil der Dressur beim LONGINES BALVE OPTIMUM – und er unterstreicht das Motto des Turniers „Zukunft braucht Herkunft“ in idealer Weise. Aufbau-Prüfungen wie der Richard Wätjen Gedächtnispreis sind so wichtig für die Pferde auf dem Weg hin zur Königsklasse, dem Grand Prix.

Es siegte die Münsteraner Reitmeisterin Ingrid Klimke mit der elfjährigen Hannoveraner Stute First Class (v. Fürstenball) mit 72,684 Prozent vor Beata Stremler und der neunjährigen Oldenburger Fürstenball-Tochter Fürstin Bea OLD (72 Prozent). Platz drei belegten Johannes B. Rühl und Johann, ein zehnjähriger niederländischer Johnson-Nachkomme mit 71,316 Prozent.

Der Richard Wätjen Gedächtnispreis geht weiter am Sonntag, 11. Juni 2023, ab 14.30 Uhr mit einem Kurz Grand Prix.

Die Ergebnisse
1. Ingrid Klimke, First Class 72,684 %
2. Beata Stremler (POL), Fürstin Bea OLD 72,000 %
3. Johannes B. Rühl, Johann 71,316 %

Große Tour: Preis der Bemer Gruppe für Tobias Meyer und Queentina
In der Großen Tour des LONGINES BALVE OPTIMUM, dem Preis der Bemer Gruppe ausgetragen in einem S**-Springen, siegte Tobias Meyer mit Queentina. Mit der schnellsten fehlerfreien Runde  schnappte Meyer mit seiner Oldenburger Schimmelstute (v. Coupe de Coeur) der Zypriotin Alexa Stais den Sieg vor der Nase weg. Diese hatte mit Nijinsky, ihrem elfjährigen Holsteinerwallach (v. Numero Uno), zunächst eine fehlerfreie Runde in 62,95 Sekunden vorgelegt. Meyer war mit 61,64 Sekunden dann aber doch einen bedeutenden Tick schneller. Dritter wurde Patrick Bölle mit seinem Pferd Susanne, einer zehnjährigen Hannoveraner-Stute von Stakkato. Der fünfte Platz wurde dann nochmal außerhalb der deutschen Reiterriege vergeben: Die Dänin Zascha Nygaard Andreasen rangierte sich mit ihrem westfälischen Wallach Calato von Chambretto GT direkt hinter Tim Rieskamp-Goedeking mit seiner 11-jährigen Stute Pepina G von Perigeux.

Sieger Tobias Meyer durfte sich noch über Zuwachs in seinem Fuhrpark freuen: Der Ehrenpreis, gesponsert von der Firma Böckmann, ist ein nagelneuer Pferdeanhänger. Wir wünschen allzeit gute Fahrt!

Die Ergebnisse
1. Tobias Meyer, Queentina 0/ 61,64
2. Alexa Stais, Nijinsky 0/ 62,95
3. Patrick Bölle, Susanne 0/ 63,17
4. Tim Rieskamp-Goedeking, Pepina G 0/ 63,50
5. Zascha Nygaard Andreasen 0/ 64,14
6. Thomas Kuck, Opium van´t Klavertje Vier 0/ 65,24
7. Klaus Otte-Wiese, Quashquai 0/ 65,95

Wieder ein goldenes Pony mit goldener Schleife:
Lennea Höfler gewinnt mit ihrem Palomino-Pony den Preis der Familie Flötotto
Man könnte sagen Lennea Höfler hat mit ihrem neunjährigen Ponywallach Dexter McDougle einen Lauf: Nachdem sie am Vortag bereits die Prüfung für sich entscheiden konnte, siegt sie nun auch im Preis der Familie Flötotto – und das mit deutlichem Vorsprung. Den zweiten Platz belegte Hanna Sofie Clauberg mit Dacapo B vor Thyra Marie Eggers mit Der kleine Prinz.

Für Caroline Roost, Nachwuchsbundestrainerin der Ponydressurreiter, ist das LONGINES BALVE OPTIMUM ein besonderer Ort, um ihre Talente im Viereck zu bewundern: „Ich finde die Kulisse und die Atmosphäre beeindruckend und ich liebe auch die Nähe zum Springstadion. Man kann da schnell mal über den Tellerrand hinausblicken auf die andere Disziplin. Die Topstars der Dressur alle auf einem Platz zu haben, das hat man wirklich sonst nirgendwo in Deutschland.“

Weiter betont sie die besondere Rolle, die die Nachwuchsreiter im Reitsport einnehmen: „Ohne Nachwuchs kein garantierter Topsport, keine Weiterentwickelung. Nur aus einer ehrlichen, nachhaltigen und soliden Basis können sich Topsportler entwickeln, die Bestand haben, das richtige Nervenkostüm und alle Fähigkeiten mitbringen, die man ganz oben in diesem tollen Sport mit dem Partner Pferd braucht.“ Das ist den Ponyreitern in Balve bisher auf jeden Fall schon sehr gut gelungen.

Die Ergebnisse
1. Lennea Höfeler, Dexter McDougle 74,675 %
2. Leni-Sophie Gosmann, Diamantini  72,927 %
3. Hanna Sofie Clauberg, Dacapo 72,114 %

Die nächste und letzte Pony-Prüfung beim LONGINES BALVE OPTIMUM findet am Samstag, 10. Juni, ab 18.45 Uhr statt.

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