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Menden/Balve. Das Hönne-Berufskolleg des Märkischen Kreises, zu dem auch viele Kinder aus Balve gehen,  und die Fachhochschule Südwestfalen haben einen wegweisenden Kooperationsvertrag unterzeichnet. Die Vereinbarung garantiert die weitere enge Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung und Forschung.

In Menden ist am Dienstag eine bedeutende Brücke zwischen zwei Systemen geschlagen worden: Das Hönne-Berufskolleg (HBK) des Märkischen Kreises und die Fachhochschule Südwestfalen schlossen einen Kooperationsvertrag. Schulleiterin Helga Bendick vom HBK und Rektor Prof. Dr.-Ing. Claus Schuster von der FH Südwestfalen würdigten in ihren Grußworten die Vereinbarung.

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Schulleiterin Helga Bendick vom HBK sieht viele Vorteile in der Vereinbarung. „Wir versprechen uns von dieser Kooperation mit der Fachhochschule Südwestfalen, dass unsere Schülerinnen und Schüler die positiven Bildungserfahrungen nutzen, um sich zu entwickeln, gerne zu lernen, zu studieren und eine interessante berufliche Perspektive zu gewinnen. Zudem können wir von der Expertise und dem Know-how der Fachhochschule profitieren, um unsere Ausbildung noch praxisorientierter und zukunftsorientierter zu gestalten.“ Rektor Prof. Dr.-Ing. Claus Schuster von der Fachhochschule Südwestfalen verspricht sich ebenfalls viel von dem bereits eingeschlagenen, gemeinsamen Weg: „Diese Zusammenarbeit ist ein Schulterschluss, von dem in aller erster Linie die Schülerinnen und Schüler profitieren, denn für sie machen wir das. Dabei fangen wir nicht von vorne an, sondern können auf ein stabiles Fundament bauen. Beide Einrichtungen haben schon viele gemeinsame Projekte gestemmt. Wir intensivieren also eine bereits lebendige Kooperation mit einem gemeinsamen Ziel: den Schülerinnen und Schülern Perspektiven aufzuzeigen.“ Landrat Marco Voge sagt: „Das ist ein großartiges Signal für die Zukunft: Die enge Verzahnung von beruflicher Bildung und akademischer Ausbildung ist ein entscheidender Schlüssel zur Fachkräftesicherung und zur Stärkung unserer regionalen Wirtschaft. Die enge Zusammenarbeit bietet unseren Schülerinnen und Schülern noch bessere Chancen auf ihren weiteren Bildungs- und Karriereweg. Das erhöht die Attraktivität unseres Kreises als Bildungsstandort.“

Zusammenarbeit bereits gelebte Praxis

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Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Hönne-Berufskolleg und der Fachhochschule Südwestfalen ist nicht neu, sondern längst gelebte Praxis, die mit dem Kooperationsvertrag weiter vertieft und auf weitere Standorte der Fachhochschule sowie alle Bildungsgänge des Hönne-Berufskollegs ausgeweitet werden soll. Gemeinsames Ziel ist es, die Bildungsgänge des Fachbereichs Technik / Informatik am HBK weiter auszubauen und noch attraktiver zu gestalten. Den Start der Zusammenarbeit machten bereits vor zehn Jahren die angehenden Informationstechnischen Assistentinnen und Assistenten, die eine Anrechnung von außerschulischen Kompetenzen vereinbarten. „Dies ist für Schülerinnen und Schüler, neben dem inhaltlichen Ertrag, sehr effizient, da ein etwaiges Studium an der Fachhochschule verkürzt werden kann“, berichtet Schulleiterin Helga Bendick.

Nach vielen positiven Erfahrungen sind sich alle Beteiligten schnell einig gewesen, die Zusammenarbeit auszubauen. Denn auch Bildungsgänge anderer Fachbereiche profitieren von der Kooperation: Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums Maschinenbautechnik können bereits Vorlesungen des Fachbereichs Maschinenbau am Standort Iserlohn besuchen, um sich Module mit den entsprechenden „Credit Points“ (Leistungspunkten) für ein nachfolgendes Studium anrechnen zu lassen.

Ebenso sind junge Menschen der Höheren Berufsfachschule Metalltechnik bereits mit der Fachhochschule Südwestfalen vernetzt: Sie brachten im Rahmen eines Mechatronik-Projekts in wahrsten Sinne des Wortes „Fahrt“ in ihren Unterricht – ein Halbjahr lang konstruierten und programmierten sie im Unterricht intelligente Fortbewegungsmittel unter Anleitung von Professor Dr.-Ing. Tobias Ellermeyer im engen Schulterschluss mit ihrem Lehrer Benjamin Becker. „Dass die Schulleitung uns die Möglichkeit gibt, ein gemeinsames Projekt in den Stundenplan zu integrieren und den Schülerinnen und Schülern so die Berührungsängste mit der Hochschule zu nehmen, ist wirklich bemerkenswert“, sind sich die beiden Projektverantwortlichen einig und freuen sich schon auf die Neuauflage im kommenden Herbst. Eine Weiterentwicklung des Projektes steht schon fest: Nachdem im Januar 2023 die Schülerinnen und Schüler an der FH gegen andere Klassenteams angetreten sind, haben die Studierenden der Mechatronik den Wunsch geäußert, beim nächsten Projekt ebenfalls antreten zu dürfen.

Teamwork auch in Zukunft

Auch für die Zukunft gibt es spannende Vorhaben und Modelle an der FH Südwestfalen: So werden Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums mit dem Schwerpunkt „Gesundheit“ besondere Praxisnähe durch das Arbeiten in den naturwissenschaftlichen Laboren am Standort Iserlohn erfahren. Hier wird unterschiedliches Material mikroskopiert und erforscht. Am Standort der Fachhochschule in Soest erhalten Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums mit integrierter Erzieherausbildung zukünftig unter anderem die Möglichkeit, an Workshops zum Wissenschaftlichen Arbeiten teilzunehmen. Zudem planen Schülerinnen und Schüler des Bildungsgangs zusammen mit den Studierenden der Fachhochschule Südwestfalen Praxisangebote für Kinder. Besonders spannend ist das Bauen von sogenannten Kettenreaktionsmaschinen. Die Jüngsten können sich hier bereits als kleine Ingenieure probieren. Langfristig werden damit in allen vier Jahrgängen Inhalte zu wissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweisen vermittelt.

Fazit

Die Kooperation zwischen dem Hönne-Berufskolleg und der Fachhochschule Südwestfalen bietet vielfältige berufliche Möglichkeiten. Neben der schulischen und beruflichen Ausbildung am Berufskolleg wird den jungen Menschen bereits ein Studium erfahrbar gemacht. Vorteil: die Schülerinnen und Schüler wissen frühzeitig, was sie erwartet. Ein Fachhochschulstart kann so noch leichter gelingen. Auch die Zeitersparnis durch bereits absolvierte Module ist attraktiv. Und auch die Fachhochschule Südwestfalen profitiert: Das Hönne-Berufskolleg ist Begleiter von jungen Menschen, die sich durch ihre reichen Praxiserfahrungen auszeichnen und durch die Verzahnung von Theorie und Praxis das Studium bereichern.   pmk


Titelfoto: Von links Helga Bendick, Schulleiterin vom Hönne-Berufskolleg des MK, Rektor Prof. Dr.-Ing. Claus Schuster von der FH Südwestfalen, Prof. Dr. Uwe Klug, Prof. Dr.-Ing. Andreas Ujma, Stellvertretender HBK-Schulleiter Ingo Adam und Iris Beckmann-Klatt, MK-Fachbereichsleiterin Jugend und Bildung. Foto: Alexander Bange / Märkischer Kreis

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