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entnommen der gedruckten Ausgabe der Hönne-Zeitung –

Balve. Logopädie Babelfisch wird 15 Jahre alt. Namensgebend für die Praxis für Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen ist der kleine gelbe Fisch, der in dem weltbekannten Roman „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams als biologischer Kommunikationshelfer den verbalen Austausch zwischen den unterschiedlichsten Wesen ermöglicht.
Als Kommunikationshelferin sieht sich auch Sarah Pütz (Foto), Inhaberin der logopädischen Praxis Babelfisch. Als die frischgebackene Logopädin 2007 ihre Ausbildung in Bad Lippspringe abgeschlossen hatte, sah es in Balve noch anders aus. Unter anderem gab es noch das St. Marienhospital.
In dem kleinen Krankenhaus wurden auch Schlaganfallpatienten erstbehandelt. Bei einem Schlaganfall ist es besonders wichtig dem Patienten nach dem Vorfall ein möglichst breites Spektrum an Rehabilitationsmaßnahmen anzubieten. Die Behandlung der Schlaganfallpatienten bot daher seinerzeit für die Gründung einer logopädischen Praxis eine solide Grundlage. Daher beschloss sie gemeinsam mit Sylvia vom Braucke zunächst an der Hauptstraße die Gemeinschaftspraxis mit dem gelben Fisch im Logo zu eröffnen.
Vom Braucke verließ die Praxis aber bald wieder, um sich auf ihre Niederlassung im Ärztehaus in Menden zu konzentrieren.  An ihre Stelle rückte dann eine Ergotherapeutin. Die Praxis firmierte fortan unter „ErgoLogo Babelfisch“ und brachte so zwei Professionen unter einem Dach zusammen, die sich in ihrem Aufgabenspektrum hervorragend ergänzen.
Neben Schlaganfallpatienten besteht das Hauptbetätigungsfeld der Logopäden in der Therapie von Kindern mit Sprechschwierigkeiten. Häufig befinden sich diese auch in ergotherapeutischer Behandlung, so dass sich der Patientenstamm überschneidet. Die Zusammenarbeit war nicht zuletzt deshalb von Erfolg gekrönt, so dass die Räumlichkeiten im früheren Modehaus Gercken, in dem die Praxis untergebracht war, bald zu klein wurde. Also beschloss man sich zu trennen.
Die Ergotherapeutin Stefanie Köppe betreibt an der Hauptstraße noch heute erfolgreich die „Ergotherapie Hesse“ in Eigenregie. Die Logopädie zog dann ins eigene Haus an der Alten Gerichtsstraße. Noch heute befindet sie sich im ehemaligen Schuhaus Schlüter, was den meisten Balvern ein Begriff sein dürfte.
Als das Krankenhaus dann 2012 endgültig seine Pforten schloss, brach auch für die therapeutischen Betriebe in Balve ein wichtiger Wirtschaftsfaktor weg.  Kollateralschäden, die man häufig nicht im Blick hat, wenn man rückblickend an die Schließung des Hauses denkt. Glücklicherweise hatte sich der Betrieb in den ersten fünf Jahren bereits so auf die Arbeit in den eigenen Räumlichkeiten fokussiert, dass die Zeiten zwar schwierig aber nicht unüberwindbar waren, erinnert sich Sarah Pütz heute.
Aktuell betreut sie mit ihrer Kollegin Maren Oelmann, die 2013 zum Team dazu stieß, über 50 Patientinnen und Patienten. In den 15 Jahren gab es insgesamt acht Mitarbeiter. „Logopädie ist ein Beruf, der immer noch vornehmlich von Frauen ausgeführt wird.“ So wurden in den fünfzehn Jahren insgesamt sieben Praxis-Babies zur Welt gebracht, so dass es zeitweise schwierig war, aufgrund der durch die Elternschaft bedingten Ausfälle, die Betreuung aller Patienten sicherzustellen.
Zwischenzeitlich gab es daher auch eine eigene Tagespflegeeinrichtung im Anschluss an die Praxis. In der „Babelbude“ kümmerten sich zwei Tagesmütter um den Zuwachs, aber auch um externe Kinder.
Leider sei der Bedarf an logopädischer Behandlung so groß, dass man sich als Patient zunächst auf eine Warteliste setzen lassen müsse. Neue Mitarbeiter zu finden sei besonders auf dem Land sehr schwierig. Betreut werden auch heute noch kleine wie große Patientinnen und Patienten.
Der vor allem bei den Kindern häufig spielerische Therapieansatz mache den Kindern großen Spaß. „Sie kommen her um mit uns zu spielen. Sie merken gar nicht, dass sie dabei etwas lernen“, erklärt die 41-jährige Mutter von drei Kindern, die in diesem Jahr ihren 42. Geburtstag feiert.
42 – da war ja was… Sicherlich kein Zufall, dass das Jubiläum ihrer Praxis Babelfisch genau in das Lebensjahr fällt, um das sich auch beim namensgebenden Roman von Douglas Adams alles dreht. Aber das ist eine andere Geschichte. DP

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