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Mellen. Nicht kleckern, sondern klotzen, denken sich die Bewohner Mellens. Das Entscheidungsgremium des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ ist zu Besuch und lässt sich vom Team rund um Sieglinde Drees zeigen, mit welchem Pfund man im Golddorf wuchern kann. Nachdem man sich bereits den Solarpark angeschaut hat, ist der nächste Halt der Dorfplatz.

Seit 50 Jahren in Folge nehme man bereits an dem Wettbewerb teil, der sonst „Unser Dorf soll schöner werden“ hieß. Wo es früher noch um die schönsten Blumenkästen ging, hat sich der Schwerpunkt des Wettbewerbs auf Kreisebene mittlerweile verlagert. Zukunftsorientiert soll es heute zugehen. Doch Mellen kann beides, wie die einzelnen Projektpaten eindrucksvoll berichten.

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Christoph Rüth erklärt, wie man aus dem alten Schulplatz den Dorfplatz gestaltet habe, inklusive Kyrill Denkmal, Geo-Caching-Punkt und Barfußpfad. Einer der Gremiumsteilnehmer wird besonders hellhörig, als es um das Thema Kulturarbeit rund um den gemischten Chor „Melodie Mellen“ geht.

Ein Mitglied der Jury ist Reinhard Broich. Langjähriger Leiter des Hüingser Kinderchores, der weit über die Landesgrenzen große Erfolge in den 70er und 80er Jahren erzielte. Auch als Solveig Flörke den neuen Kinderchor vorstellt, folgt der Musiker besonders aufmerksam. Doch auch im Sport stehen die Zeichen auf Zukunft. Ottmar Hermanns erzählt von „seinen“ Bambinis. Einer Kinderleichtathletikgruppe. Immer wieder hört man, wie es den Mellern gelingt, Modernes mit Tradition zu verknüpfen. Seien es Heimattafeln mit QR-Codes unter denen alte Fotos von den jeweiligen Plätzen zu finden sind oder auch das „MediaKi“, das Mediale Kirchensystem lockt immer wieder auch Wanderer ins Golddorf. Diese seien rund um die Uhr versorgt, erklärt Carina Freiburg und verweist auf das innovative Konzept des 24-Stunden-Kiosks am Landmarkt, der auch durch seinen mit Fördergeldern aufwendig restaurierten Original historischen Holzofen punkten kann.

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Das auch Tradition und Ökologie sich nicht ausschließen müssen, erklärt Solveig Flörke, wenn sie von einer Naturhecke berichtet, die nun seit einigen Jahren im Ort rekultiviert werde. Außerdem setze man sich gemeinsam mit dem Naturschutzzentrum für den Schutz von Fledermaus und Wasseramsel ein. Die zur Bücherei umfunktionierte Telefonzelle und die Gemüsetauschbörse zeigen, wie Nachhaltigkeit auch gleich das Miteinander im Ort fördert.

Und eins darf natürlich nicht fehlen, wenn man an Mellen denkt: der Martinsmarkt. Elmar Kleine-Linsmann schwärmt den erstaunten Juroren von der Veranstaltung vor, die seit nunmehr 29 Jahren mittlerweile 60 Aussteller auf den Plan rufe. Hier sei jeder Verein des Ortes vertreten.

Weitere Station auf dem Spaziergang durchs Dorf war der neu gestaltete Dorfpark. Viele Einwohner hatten es sich nicht nehmen lassen dem Jurygang durchs Dorf bei bestem Wetter beizuwohnen. Unter den Schaulustigen waren auch Bürgermeister Hubertus Mühling und Landrat Marco Voge – selbst wohnhaft in Mellen. Da kann ja nichts schiefgehen, sollte man meinen. Ortsvorsteher Daniel Schulze Tertilt ließ sich urlaubsbedingt entschuldigen. DP

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