Manja Parsiegla erläuterte den Ausschussmitgliedern das Bauvorhaben in Beckum.    Fotos: Roland Krahl

Balve/Beckum. Im Beckumer Feld stehen schon seit einiger Zeit Windenergieanlagen. In absehbarer Zeit sollen zwei weitere Großanlagen der BayWar r.e. hinzukommen. Dabei handelt es sich um Energieanlagen mit einer Nabenhöhe von 175 Metern und einem Rotorradius von 87,5 Metern, so dass man auf eine Gesamthöhe von 262,5 Metern kommt, die dann schon weithin sichtbar sein werden. Jede Anlage produziert im Jahr rund 13,5 Millionen Kilowattstunden und kann damit rund 4200 durchschnittliche Haushalte mit Ökostrom versorgen. Das machten die beiden Vertreter der ausführenden Firma, extra aus Hannover angereist, den Mitglieder des Ausschusses „Umwelt, Stadtentwicklung, Bau“ deutlich. 

Manja Parsiegla, die Projektleiterin in Beckum, teilte ferner mit, dass Planungsrecht erlangt wurde und man in den nächsten Wochen den Bauantrag beim Märkischen Kreis einreichen werde. Im kommenden Jahr wird mit der Genehmigung gerechnet. Da sich das Projekt innerhalb der ausgewiesen Grenzen für Windenergieanlagen befinde, rechne man nicht mit Problemen, sodass in 2027 mit dem Bau der beiden Anlagen begonnen werden könne und ein Jahr später könne die Anlage in Betrieb gehen.

Michael Maier ergänzte die Ausführungen, indem er mitteilte, dass im Balver Wald an der Grenze zu Balve auf Hemeraner Gebiet ein weiterer Windpark des Unternehmens entstehen würde. Diese sechs Anlagen würden ebenfalls im Jahr 2027 gebaut und fertiggestellt.

Beide Anlagen befinden sich noch innerhalb der vorgeschriebenen Grenzen im Beckumer Feld.

Unklar ist für die beiden Windparks allerdings im Moment noch die Anbindung ans Stromnetz. Da gäbe es mehrere Alternativen. In diesem Zusammenhang wies Bürgermeister Hubertus Mühling auf die Balver Netzgesellschaft hin, die räumlich natürlich am nächsten liege. Da bereits andere Windparkanbieter ihren Strom in der Helle anbinden wollen, bat er darum, auch diese Anbindung zu prüfen, damit nicht unnötig in alle Richtungen gebaut werden müsse.

Enttäuscht zeigte sich der Bürgermeister vom Angebot für den Balver Bürger mit einer Crowdfunding-Variante, die das Unternehmen anbietet. „Das muss man so deutlich sagen, das ist das schlechteste Angebot aller Unternehmen“, hoffte er auf Nachbesserung. Das Unternehmen wies darauf hin, dass die Stadt Balve ja 0,2 Cent pro Kilowattstunden erhalte, doch der Bürgermeister konterte, dass das Geld sei, was jeder Stromnutzer durch die EEG-Umlage bereits gezahlt habe, das Unternehmen somit gar nichts zahle.

Auch die Frage von David Bathe (CDU), ob denn eine finanzielle Unterstützung der Bürgerstiftung vorgesehen sei, fand keine befriedigende Antwort damit, dass dies nicht so wäre. Lorenz Schnadt (UWG) fragte, wie das denn mit dem Modellflugplatz sein soll, der mitten zwischen den Anlagen liege. Manja Parsiegla teilte daraufhin mit, dass man in Gesprächen sei, aber alles danach aussehe, dass der Modellflugplatz am Standort bleiben könne.

Auch die Frage nach dem Gewerbersteueranteil, der eventuell nach Balve fließe, konnte von den beiden Vertretern nicht beantwortet werden, so dass am Ende alles in allem der Eindruck überwog, dass das Unternehmen für die Stadt Balve sehr schlechte Ergebnisse parat habe.  kr