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Von Richard Elmerhaus

Garbeck. Vor drei Jahren und drei Tagen schoss sein Bruder Roland den Vogel in Garbeck ab. „Heute bin ich dran“, sagte der neue König der Schützenbruderschaft Heilige Drei Könige Garbeck, Ralf Geuyen, und setzte nach knapp zwei Stunden seine Ankündigung in die Tat um. Mit einem Volltreffer holte sich „Geier“ die Königskette. Zuvor hatte er sich den Schützenhut von seinem Bruder Roland geliehen, in dem Glauben, er verleihe im zusätzliche Treffsicherheit. So war es dann auch, wenn man dran glaubt. Am späten Nachmittag war das neue Königspaar Ralf und Moni Geuyen mit seinem Hofstaat strahlenden Lächeln der Mittelpunkt eines schönes Festzuges.

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Die Patrone vom 161. Schuss in der Hand, sprang Ralf Geuyen, besser bekannt als „Geier“, vor Freude in die Luft. „Ich habe es geschafft“, jubelte der neue König der Schützenbruderschaft Heilige Drei Könige Garbeck am Montagmorgen auf dem „Holloh“. Hier hatten sich fast zwei Stunden lang die Schützenbrüder Stefan Rüth, Ralf Geuyen und Ingo Severin ein großartiges Finish um die Königskette geliefert.

Lange Zeit sah es nicht so aus, als sollte der „Postminister“ aus Garbeck den Goldenen Schuss abfeuern, denn Severin und Rüth erwiesen sich als hervorragende Schützen. Als jedoch Ingo Mettken seinen Freund unter der Vogelstange wissen ließ: „Geier, weißt Du, was Scheiße ist?“ Kurze Pause: „Wenn man einfach nur mit schießt.“

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Geradezu entrüstet über die nicht wirklich ernst gemeinte Kritik antwortete Freund „Geier“: „Du schießt ja erst gar nicht mit.“ Gesagt – trottete Geuyen zur Vogelstange, ließ sich von Schießmeister Gerold Vogel das neue russische Gewehr kurz erklären, blickte noch einmal in die Menge und scherzte: „Jetzt bin ich im Tunnel.“

Sekunden später: Der Rest des stolzen Aars, von Schreinermeister Stephan Honert wieder einmal prächtig angefertigt, sauste zu Boden – und „Geier“ hüpfte wie Rumpelstilzchen über die Wiese. Seine Mitbewerber um die Königskette hatten alle Hände voll zu tun, den stets gut gelaunten „Postminister“, einzufangen.

Wieder geerdet, rief er seine „liebe Ehefrau Moni“ zur Schützenkönigin aus. Dann legte ihm Oberst Manfred Schwermann die Königskette um den Hals, die zwei Stunden zuvor noch von „Schalke“ Grevener getragen worden war. Er war ebenso in der großen Gratulantenschar, die keine Ende nehmen wollte, wie der erste Bürger der Hönnestadt, Hubertus Mühling, und der 2. Vorsitzende der Schützenbruderschaft Hl. Drei Könige Garbeck, Martin Vielhaber.

Der Vize war kurz zum Vogelschießen gekommen, obwohl er in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf dem Hallenvorplatz brutal zusammengeschlagen worden war.

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