Balve. (R.E.) Wer hat schon als Schützenbruderschaft die Möglichkeit, dass der König auch die Schützenmesse zelebriert? Kaum eine Bruderschaft, außer der St.-Sebastian-Schützenbruderschaft Balve, denn hier regiert König Andreas Schulte, der gleichzeitig Priester und Präses ist. Deshalb bestens mit dem Schützenwesen vertraut. Als er am Sonntagmorgen ab 10.30 Uhr die Hl. Messe mit 200 Besuchern für die lebenden und verstorbenen Schützenbrüder in der Balver Höhle zelebrierte, sorgte er gleich zu Beginn für Heiterkeit zwischen den Felswänden.

„Noch nie habe ich eine Schützenmesse mit so vielen nüchternen Menschen gefeiert“, sagte Pfarrer Schulte, der sich darüber freute, dass der Musikverein Blau-Weiß Lichtringhausen die Messfeier musikalisch gestaltete. Auf die Corina-Pandemie schauend, die das Schützenfest verhinderte in diesem Jahr, riet der Geistliche dennoch zur Gelassenheit. „Gott allein weiß, was uns gut tut“, so Schulte, der in seiner Predigt auf das Gute und Böse einging.

Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. Auf dieses Schiller-Zitat eingehend warnte Schulte vor übereilten Schlussfolgerungen. „Unser Urteilsvermögen ist begrenzt. Durch vorschnelles Handeln kommen wir zu falschen Urteilen. Wir sollten aber auch nicht allen nach dem Mund reden, sonst kommen wir in den Bereich der Beliebigkeit. Vertrauen wir auf Gott, dass sich am Ende das Gute durchsetzt. Dazu brauchen wir einen langen Atem“, sagte Schulte, der sich zum Schluss der Hl. Messe bei allen bedankte, die sie möglich gemacht hatten.
Fotos vom feierlichen Gottesdienst unter www.hoennezeitung.de