Balve. Auch in Balve kommen die St.-Sebastian-Schützen nicht umhin den Bierpreis zu erhöhen. So wird am kommenden Wochenende in der Balver Höhle das 0,2-l-Glas 1,80 Euro kosten. Der Bierumsatz ist eine der wichtigsten Einnahmequellen bei einem Schützenfest.
Geschäftsführer Thomas Scholz erläutert, warum daher eine Erhöhung notwenig ist. So sei nicht nur der Bierpreis enorm gestiegen, auch alle anderen Kosten sind in die Höhe geschnellt, wie etwa die Kosten für die Thekenmannschaften oder der Musikkapellen, Energie- und Bierpreise. „Es gibt kein Gewerk, das nicht deutlich teuerer geworden ist“, so Scholz, der von überschlägen Mehrkosten von 18.000 Euro spricht.
„Wir können es uns nicht erlauben, noch einmal nur ein geringes Plus beim Schützenfest zu erwirschaften, wie im vergangenen Jahr“, weist er auf die etwas mehr als 2000 Euro Überschuss hin. In den Jahren zuvor war es zehnmal so viel. Es müssen aber Rücklagen für mögliche Maßnahmen, etwa an der Höhle, geschaffen werden.
Allerdings war im vergangenen Jahr auch der Umsatz allgemein stark zurückgegangen. Beim Bier wurden rund 40 Hektoliter weniger verzapft. Da hatte man noch die Nachwirkungen der Corona-Pandemie dafür als Grund genannt, da anscheinend weniger ältere und besorgte Bürger nicht gekommen seien. Zudem kämen immer mehr, vor allem junge Erwachsene, angeschickert in die Höhle. Sie hätten dann schon „vorgeglüht“ oder haben Schnapsflaschen in den Taschen. Das schmälere den Umsatz nicht unerheblich.
„Wir waren regelrecht geschockt, als bei einem Gespräch mit der Brauerei vor einiger Zeit herauskam, dass die Umsätze bei anderen Vereinen bisher nicht viel anders waren, als vor einem Jahr“, so Scholz weiter. Ein deutlicher Grund also dafür, die Preise anzuheben.
Das der Preis letztendlich nicht bei 2,10 Euro gelandet ist, ist der Einsicht des Vorstandes zu verdanken, dass an andere Stelle mehr Einnahmen generiert werden müssen. Und da sah man nur die einzigste Möglichkeit, den Eintrittspreis am Samstagabend drastisch anzuheben. Man wisse, dass eine 30-prozentige Erhöhung eine harte Nummer sei, doch man habe vor der Situation gestanden, den Mitgliedern des Vereins durch noch höhere Bierpreise mehr Geld abzuverlangen, oder denjenigen, die nur einmal zum Fest kommen, die dafür aber auch vom nun subventionierten Bierpreis profitieren.
Übrigens: hart durchgreifen wollen die Schützen bei mutwilliger Zerstörung von Gläser. „Gäste, die mutwillig Gläser zerstören, dürfen nicht weiter mitfeiern. Sie werden sofort des Festgeländes verwiesen“, weist der Vorsitzende Christoph Rapp auf drakonische Strafe hin.
Doch in diesem Jahr wird es auch eine Neuerung geben. Erstmals wird in der Höhle an den Theken Obstler angeboten. „Die Nachfrage war groß danach, wir haben jetzt darauf reagiert.“ Und auch die kulinarische Vielfalt ist bei einem Schützenfestbesuch rund um die Balver Höhle gewährleistet. So gibt es neben dem Restaurantbetrieb im Schützenheim einen Imbisswagen vor der Höhle und auf dem Kirmeplatz Pizza und Nudeln, Döner-Kebap und einen neuen Fischwagen. kr