Volkringhausen. Die Schützenbruderschaft St. Hubertus hat in den kommenden Jahren ein Millionending vor. Die Halle soll saniert werden und dann den heutigen energetischen Erfordernissen entsprechen. Dafür sind rund 1,5 Millionen Euro erforderlich, teilte der Vorsitzende und Brudermeister Rainer Krause den 55 erschienen Mitgliedern gestern Abend mit.
Die Schützenhalle nebst Anbau sei nicht mehr auf dem neuesten Stand, hieß es. Besonders das Dach sei marode und müsse dringend ausgetauscht werden. „Dachpfannen sind gerissen, die Fenster sind auch noch die ersten“, so der Brudermeister. Vor genau 50 Jahren wurde die große Halle gebaut.
Und da habe man vor einem Jahr drüber gesprochen und habe dann etwas von einem Förderprogramm EFRE (Europäische Fonds für regionale Entwicklung) gehört. In zahlreichen Gesprächen und Berechnungen sei man dann zu dem Entschluss gekommen, dass man sich dieses Förderprogramm nicht entgehen lassen sollte. Schließlich können dadurch bis maximal 80 Prozent der Sanierungskosten erstattet werden.
„Als ich zum Brudermeister gewählt wurde, war ich auch ein bisschen blauäugig. Ich dachte, das kriegen wir hin, ist ja nur das Dach, doch dann entwickelte sich dieses Projekt“, plaudert Rainer Krause weiter und die Mitglieder erfuhren, dass dann am 17. November vergangenen Jahres der Antrag unterschrieben und der Bezirksregierung zugestellt wurde.
„Das war auch schnell erforderlich, denn die finanziellen Mittel dafür sind begrenzt und wer zuerst kommt, der mahlt zuerst“, erläuerte der Energiefachmann und Neumitglied Kai vom Lehn. Es sei ein enormer Aufwand bis zur Antragstellung erforderlich gewesen. Auf jede Kleinigkeit hätte geachtet werden müssen, die Kosten müssten überschaubar sein. „Doch die Geschichte lohnt sich. Nach der Sanierung können bis zu 82 Prozent Energiekosten eingespart werden.“
Erreicht werden kann das mit entsprechenden Isoliermaßnahmen am Dach, den Wänden, dem Fußboden, den Fenstern und Türen und mit dem Einbau einer zukunftsorientierten Heizung durch Pellets oder Wärmepumpe. „Kann eine Wärmepumpe unsere Halle heizen?“, kam die erstaunte Nachfrage eines Mitglieds. Das sei kein Problem, kam als Antwort.
Kassierer Constantin Mühling offenbarte die Finanzierung des fast 1,5-Millionen-Projektes. Danach belaufe sich der Eigenanteil auf rund 253.000 Euro, wenn die Förderung so kommt, wie erhofft. Bisher sei noch kein Bewilligungsbescheid eingetroffen. Diesen finanziellen Kraftakt könne man schaffen, da in den vergangenen Jahren Rücklagen gebildet und bereits Spenden gesammelt wurden. Zudem helfen die Veltins-Brauerei und die Sparkasse bei der Finanzierung und dann sind da noch die rund 2000 Stunden Eigenleistung, die von den Mitgliedern gemacht werden müssten.
Um trotzdem noch einen gewissen Spielraum zu erlangen, hat sich der Vorstand etwas Besonderes einfallen lassen. „Wir heben heute den Club 177 aus der Taufe“, so der Brudermeister. Das soll an den 17. 7., dem Tag der Mitgliederversammlungen mit diesen weitreichenden Beschlüssen, erinnern. „Wenn wir 177 Personen oder Familien finden, die 177 Euro spenden haben wir 31.329 Euro zusammen.“ Das ist das Ziel, um weiteren finanziellen Spielraum zu erhalten.
Eigentlich hätte man nach dem Schützenfest in 2025 mit der Sanierung anfangen wollen, doch bei Förderung ist eine Frist von drei Monaten vorgesehen. In dieser Zeit muss man zwingend anfangen, sonst verfallen die Zuschüsse. Das heißt, sollte die Bewilligung im August kommen, das hofft der Vorstand, müsse spätestens im Oktober begonnen werden. „Das Schützenfest wird gefeiert im kommenden Jahr“, bestätigte der Brudermeister den besorgten Mitgliedern. Zur Not müsse ein Zelt her. Und 2026 hoffe man dann in der frisch sanierten Halle feiern zu können.
Letztendlich ging es darum, dass die Mitglieder ihre Zustimmung geben mussten. Mit dieser Rückendeckung kann nun der Vorstand bei der Bezirksregierung vorstellig werden. „Wenn der Bescheid kommt, machen wir eine Flasche Bier auf“, versprach der Vorsitzende Rainer Krause abschließend. kr