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Volkringhausen/Stadt Balve. Die notärztliche Versorgung in der Stadt Balve wird sich ab Mitte August deutlich verbessern. Dafür sorgen das Deutsche Rote Kreuz und die Arztpraxen in Balve. Mithilfe der Leader-Kleinprojekte kann dieses Vorhaben finanziert werden.

Insgesamt konnten Annika Kabbert und Frank Holthaus, die beiden Leader-Regionalmanager, am Abend 17 Projekte bekanntgeben, die eine Förderung erhalten werden. Der Fördertopf, der diesmal von Bund und Land geöffnet wurde, betrug 180.000 Euro. Hinzu kommen noch je 5000 Euro der vier beteiligten Städte, sodass es 200.000 Euro zu verteilen gab. Insgesamt 27 Bewerbungen gab es. „Es werden jedes Jahr mehr“, berichtete Annika Kabbert bei ihrer Begrüßung der Projektvertreter aus den Städten Arnsberg, Sundern und Balve. Aus Neuenrade kamen diesmal keine Anträge.

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Freuen sich: Regionalmanager Frank Holthaus (l.), Christian König (Förderverein), Lukas Busche (Löschgruppe Hönnetal) und Nils Hagelücken (Förderverein).

Insgesamt vier Projekte aus der Stadt Balve wurden bezuschusst. So erhält die Löschgruppe Hönnetal neue digitale Technik, die die Ausbildung besonders der First Responder verbessern soll. Angeschafft werden Whiteboards, Smartboards und Tabletts, auch für den mobilen Einsatz, sowie die nötige Software dafür. „Da gibt es Lernprogramme mit digitalen Lehrbüchern“, erläuterte Nils Hagelücken vom Förderverein. Den Vertrag mit Leader unterzeichneten zudem Christian König und Lukas Busche.

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Junge Mütter des Dorfes und der Ortsvorsteher unterschreiben den Vertrag.

Gleich zwei weitere Projektförderungen gingen nach Volkringhausen. Ortsvorsteher Hubertus Schweitzer und junge Mütter aus dem Dorf unterschrieben den Vertrag, der es ermöglicht, ein großes Sonnensegel auf dem Kinderspielplatz an der Schützenhalle zu errichten. Das soll nicht nur Sonnen- und Regenschutz bieten, sondern auch Gesundheitsschutz vor gefährlicher Strahlung.

Eine Terrasse soll an den Speisenraum angebaut werden. Dafür steht die Hubertus-Bruderschaft.

Um das Gemeinschaftsleben weiter zu fördern, haben die Hubertus-Schützen ein Projekt ins Leben gerufen, das die Errichtung einer Terrasse  anschließend an den Speiseraum für Zusammenkünfte vorsieht. Dorfveranstaltungen seien auch schon mal im Park gemacht worden, doch die Gefahr für kleine Kinder an der Bundesstraße sei dort sehr hoch, hieß es. Zudem gäbe es dort kein WC. Die Sänger könnten auf der Terrasse dann auch bei ihren Proben ein offenes Singen machen. „Wir versprechen uns sehr viel davon.“

Das verspricht sich auch Svenja Gehring, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Allgemeinchirurgie und Notärztin in der Praxis am Drostenplatz, die stellvertretend für die Balver Ärzteschaft anwesend war. Denn das Notarztsystem in Balve wird ab August auf neue Beine gestellt. Dafür sorgt das Deutsche Rote Kreuz mit der Anschaffung eines Notarztfahrzeuges.

„Es wird ein gebrauchtes Fahrzeug sein, aber schon mit den Sondersignalen ausgestattet“, so Bernd Krämer. Entsprechende Funk-Umrüstung muss noch vorgenommen werden und auch die erforderliche Beschriftung wird noch gemacht. „Ich denke mal, Mitte August kann das Fahrzeug in Betrieb gehen“, freut sich DRK-Vorsitzender Rainer Schäfer.

Die 17 Vereine und Organisationen, die eine Förderung bekommen werden, freuten sich, dass sie den Vertrag unterzeichnen konnten.

Bisher gab es rund 90 Einsätze für Balver Notärzte im Jahr. Sie wurden dann vom Rettungswagen abgeholt und fuhren mit zum Patienten. Ein klarer Nachteil, wenn der Balver RTW nicht da ist. Die Arbeit für die Ärzte in den Praxen wird wohl ansteigen. „Dann ist das eben so“, sieht Svenja Gehring das gelassen. Für sie ist wichtig, dem Notfallpatienten schnell helfen zu können. Und da stehe man auch nicht mit den First Respondern in Konkurrenz, denn der Notarzt kommt nur bei lebensbedrohlichen Notfällen hinzu.

Das Fahrzeug müssen die Notärzte übrigens selber lenken. Laut Rettungsdienstbedarfsplan des Märkischen Kreises ist in Balve kein Notarzt erforderlich und wird dementsprechend auch nicht dafür finanziell unterstützt. Derjenige, der einen braucht, sieht das sicherlich anders und zum Glück auch das DRK und die Balver Arztpraxen, die in Zukunft mit einem eigenen Fahrzeug während der Praxiszeiten schnell zu Notfällen fahren können.    kr


Titelfoto: Rainer Schäfer (l.), Svenja Gehring und Bernd Krämer unterzeichnen mit Leader den Vertrag für einen Balver Notarztwagen. Fotos: Roland Krahl

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