Balve. Erst wird wochenlang auf das Schützenfestwochenende hingefiebert und dann ist es wieder ruckzuck vorbei. Für die Organisatoren ein Riesenaufwand vorher und hinterher gab es vereinzelt Lob. Diesmal war es aber anders, erzählte im Gespräch Thomas Scholz, Geschäftsführer der St.-Sebastian-Schützenbruderschaft. „Wir haben zahlreiche Dankesworte von Gästen bekommen“, so der Geschäftsführer, der dabei betonte, dass so ein Lob auch mal guttun würde.

Und so wie es die zahlreichen Besucher des Schützenfestes in der Balver Höhle sahen, so sieht es auch nach dem Fest der Vorstand. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf.“ Am Samstagabend musste die Kasse um 21 Uhr geschlossen werden. Danach kamen nur noch die Mitglieder mit Anhang hinein. Thomas Scholz schätzt, dass zu diesem Zeitpunkt rund 2300 Menschen in der Höhle in Feierlaune waren. 

„Wir hätten noch mehr reinlassen können, doch wollten wir einen gewissen Puffer haben, falls es angefangen hätte, stärker zu regnen und alle in die Höhle geströmt wären“, argumentierte Scholz. Man sollte sich schließlich noch im Felsendom bewegen können.

Als unerfreulich bezeichnete er die Schlägerei, die am Abend noch passierte. „Das war sicherlich ein Wermutstropfen.“ Umso erfreuter war er, dass zum Zapfenstreich in der Höhle aus dem hinteren Bereich tatsächlich Ruhe herrschte. Nur vor der Höhle war der Lautstärkepegel noch sehr hoch. Doch das ließe sich wahrscheinlich nicht verhindern, obwohl die Security immer wieder Ruhe anmahnte. 

Der Zapfenstreich sei eine Klasse für sich gewesen. „Besser geht es nicht“, war er voll des Lobes. Überhaupt seien die Kapellen ein Glücksgriff gewesen und die Leistung der Garbecker Amicitia sei besonders hervorzuheben. Bei „The Raise Me Up“ im Sonntags-Gottesdienst sei kaum ein Auge trocken geblieben. „Das war sehr ergreifend“, berichtet Scholz von Gänsehautstimmung pur nicht nur an diesem Morgen.

Sehr zufrieden zeigten sich die Besucher mit dem Bustransfer, der zum zweiten Mal in der Regie vom Reisebusunternehmen Michels lag. Da die Sicherheit vor allem der weiblichen Fahrgäste dem Vorstand am Herzen lag – daher wurde auch auf Plakaten auf das Achtgeben auf K.-o.-Tropfen hingewiesen – fuhr ab 22 Uhr ein Security-Mitarbeiter im Bus mit. Ein weiterer Vorteil: dieser verkaufte auch Fahrkarten im Bus. Das war im vergangenen Jahr ein eher negatives Resumee des Bustransfers, dass es diese Möglichkeit nicht gab. Diese gemachten Erfahrungen wolle man auch in das kommende Jahr mitnehmen.

Es war also ein gelungenes Schützenfest, denn auch alles andere drumherum passte. Könige, Hofstaate, die eigenen Aktiven, alle hätten mitgezogen und es war ein eingespieltes Team. Ein wunderbares Fest. Allein dafür habe sich der Aufwand schon gelohnt.

Ob sich das Schützenfest 2025 auch finanziell gelohnt hat, wird die Abrechnung zeigen. Immerhin wurden mit 175 Hektoliter Bier drei Hektoliter mehr als im Vorjahr verzapft. Alle anderen Schankangaben, wie auch der Glasbruch,  liegen allerdings noch nicht vor.

Erstmals geht die Bruderschaft ja in diesem Jahr neue Wege bei der Abrechnung. Ein großes Fest in der Höhle wird es nicht mehr geben. Dafür sei am letzten Augustwochenende am traditionellen Abrechnungstag eine Schützenmesse und anschließend die Abrechnung in und an der Sebastianklause vorgesehen. Bei schönem Wetter soll es ein gemütliches kleines Fest im Freien geben.

Doch ganz ohne Schützentreiben bleibt die Balver Höhle im August trotzdem nicht. Am 22. und 23. August tagt die Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen (EGS) in der Balver Höhle. Zahlreiche europäische Besucher als Vertreter aus 12 Ländern werden dann erwartet. Zudem wird die Investitur der Ritterschaft vom Heiligen Sebastian in Europa in der Balver Pfarrkirche stattfinden. „Doch mit alledem haben wir organisatorisch nichts zu tun. Wir sind auch nur ein geladener Gast“, so der Geschäftsführer Thomas Scholz abschließend.     kr