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Von Richard Elmerhaus

Balve. Noch bevor der zweite Bauabschnitt auf der Hauptstraße am heutigen Mittwoch von der Firma Meyer-Tochtrop in Angriff genommen wurde, erlebten Vorarbeiter Martin Völmecke und seine Arbeitskollegen ihr blaues Wunder.

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Bedingt durch die neue Verkehrsführung auf B 229 und „Kormke“ sowie die suboptimale Beschilderung herrschte teilweise Chaos in der City. In der Baustelle wurden die Warnlampen und -baken umgefahren und Verkehrsregeln missachtet. So beispielsweise auch von ausländischen Lkw-Fahrern, auf die nicht nur die Firma Meyer-Tochtrop nicht gut zu sprechen ist.

Das hat nur einen Grund: Die Trucker, die kein Wort deutsch verstehen, ignorieren sämtliche Hinweis- und Durchfahrtsverbotsschilder. So auch am heutigen Nachmittag, als ein Sattelschlepper trotz Verbot von Langenholthausen kommend über die für ihn gesperrte B 229 in Richtung Stadtmitte fuhr.

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In der City angekommen, ging erwartungsgemäss nichts mehr. Hinter ihm staute sich der Verkehr. Die anderen Verkehrsteilnehmer waren ebenso verärgert wie der städtische Mitarbeiter Hartmut Scharf, der sich zu diesem Zeitpunkt in der Baustelle aufhielt, um mit Vorarbeiter Martin Völmecke die nächsten Arbeiten zu besprechen. Er sprach den Lkw-Fahrer zwar an, aber die Reaktion war gleich null.

Um den Trucker wieder aus der Innenstadt zu bekommen, ließ man ihn auf „Hauptstraße“, in „Mühlenweg“ und „Dreikönigsgasse“ wenden. Und obwohl ihm gesagt wurde, dass er nicht durch die Innenstadt in Richtung Hönnetal fahren darf, kurvte er durch Balve und Langenholthausen und fuhr wenig später mit seinem Lkw durch die „Kormke“, um nach Menden zu kommen. Dass er dabei gegen die Verkehrsregeln verstieß interessierte ihn ebenso wenig wie die Beschädigung der Warnlampen und -baken, die sicherlich alle total kaputt gefahren worden wären, wenn sie ein Mitarbeiter der Tiefbaufirma nicht im letzten Moment von der Bundesstraße 229 gerissen hätte. Dieses Schauspiel wiederholte sich nur fünf Minuten später. Denn abermals fuhr ein Lkw (Bild) durch die viel zu enge Baustelle und beschädigte die Baken.

Allem Anschein nach hatten aber auch Pkw-Fahrer ein Problem mit der neuen Streckenführung. Anders ist es nicht zu erklären, dass sie nicht nur unnötige Ehrenrunden durch die „Garbecker Straße“ und „Dreikönigsgasse“ drehten bevor sie in der „Kormke“ ankamen, sondern auch noch aus der Einbahnstraße „Alte Gerichtsstraße“ auf die Hauptstraße fuhren. Durch ihr verkehrswidriges Verhalten sorgten sie für heikle Situationen in der City, allerdings nicht unter den Augen der Polizei.

Die Ordnungshüter waren in der Stadtmitte nicht zu sehen, obwohl es sicherlich sinnvoll gewesen wäre, ein Auge auf die neue Umleitungsstrecke zu werfen, um den einen oder anderen uneinsichtigen Fahrzeuglenker zur Räson zu bringen. Da das nicht der Fall war, sind die Autofahrer davon ausgegangen, dass sie sich in einem rechtsfreien Raum bewegen.

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