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Hönnetal. (R.E.) Die Restaurierung der Gedenktafel im Hönnetal ist dem Naturhistorischen Verein Hönnetal e.V. voll und ganz gelungen, und zwar in Rekordzeit. Eigentlich waren für die Generalüberholung zwei Tage vorgesehen, aber die beiden Kupferschmiede Stephan Dunker (Beckum) und Christian Gördes leisteten so exzellente Arbeit am heutigen Mittwoch im Hönnetal, dass die Gedenktafel bereits am Nachmittag in neuem Glanz erstrahlte. Und das lag nicht nur am Lack, den die beiden Experten Dunker und Gördes zum Ende ihrer Restaurierungsarbeiten aufgetragen hatten.

Zu Beginn mussten sich die Kupferschmiede jedoch mächtig ins Geschirr legen. „Auf die Gedenktafel hat sich in den Jahren eine Patina gelegt, die sich als extrem hartnäckig herausstellte“, so Adalbert Allhoff-Cramer vom Naturhistorischen Verein Hönnetal, der ein dickes Lob an die Kupferschmiede richtete. Denn sie bearbeiteten die Gedenktafel so lange mit Schleifvlies, bis die Buchstaben wieder sehr gut zu sehen waren. „So eine spitze Schrift gibt es heute gar nicht mehr“, ließ Christian Gördes mit großer Begeisterung die HÖNNE-ZEITUNG wissen, die darauf verweist: Die Restaurierung der Gedenktafel wurde durch den „Heimatscheck“ in Höhe von 2.000 finanziell unterstützt, und zwar im Rahmen des Förderprogramms „Heimat.Zukunft.NRW – Wir fördern was Menschen verbindet“.

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Die massive Bronzetafel wurde in den Jahren nach 1920 in den Felsen bei Klusenstein angebracht, um an die erfolgreiche „Schutzaktion zur Erhaltung der Schönheit des Hönnetals“ zu erinnern. Es konnte damals von den Bürgern verhindert werden, dass das romantische Hönnetal mit seinen berühmten Felsformationen und Höhlen, das schon von Annette von Droste-Hülshoff besungen und im 19ten Jahrhundert vielfach gemalt wurde, vollständig dem Kalkabbau zum Opfer fällt.

Die Schutzaktion vor 100 Jahren war so erfolgreich, weil sich die beteiligten Gruppen zusammenfanden und die Bevölkerung im Hönnetal trotz der schweren Notlage nach dem 1. Weltkrieg großzügig spendete, um die Felspartien des Hönnetals durch Ankauf zu retten. Die zu diesem Zweck veranstaltete Lotterie fand eine sehr rege Beteiligung in der Bevölkerung. Selbst die Betreiber, also die Rheinisch-Westfälischen Kalkwerke, engagierten sich mit hohen finanziellen Beiträgen und trugen damit wesentlich zum Erfolg dieser Aktion bei.

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„Genau diese Bereitschaft zum Zusammenwirken im Interesse eines höheren Zieles kommt in dem schönen Gedenkspruch auf der Bronzeplatte im Hönnetal zum Ausdruck – „In der bittersten Not gab freudig das Volk der Westfalen für die Schönheit des Tals reich vom kargen Besitz…“ – Wir würden uns als Verein wünschen, dass dieser Geist auch in die aktuellen Debatten um die zukünftige Entwicklung im Hönnetal einfließt“, so der Naturhistorische Verein Hönnetal e.V., dessen engagiertes Mitglied Andreas Löbel auch am heutigen Mittwoch im Hönnetal präsent war. Er dichtete unter anderem den Riss im Mauerwerk ab.

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