Balve/Helle. Nun ist es wieder so weit und das Irish Folk Festival lockt zahlreiche Besucher aus ganz Deutschland an. Ob die Anreise als Familie, Freunde, oder Bekanntschaft erfolgt, es finden tausende Musikfans ihren Weg in die Kleinstadt, um das irische Flair hautnah mitzuerleben. Dies gelingt sowohl durch irische Speisen und Getränke, wie beispielsweise Guinness oder Kilkenny, als auch durch traditionelle Kleidung und Schmuck, welche vor Ort erworben werden können.
Mit Ausnahme von Corona wird nun schon seit 2002, und somit zum 22 Mal zu diesem heißbegehrten Festival eingeladen und auch die Stammgäste sind der Meinung, dass es sich nach wie vor absolut lohnt.
Dies berichtet zumindest eine Gruppe, welche vor 15 Jahren durch die Zeitung auf die irische Feier aufmerksam geworden ist und seitdem jedes Jahr den Weg von Neuss und Steinfurt auf sich nimmt, um gemeinsam, als eine immer größer werdende Familie, zu zelten und eine gute Zeit zu haben. Durch die Musik angezogen, bringt nun auch die Balver Höhle sie alle Jahre wieder zurück. „Die Höhle ist eine tolle Geschichte, das hat man sonst nirgendwo“, erklärt die Neusserin.
Die gleiche Meinung vertreten zwei Wuppertaler Schwestern, welche das Irish Folk Festival seit unzähligen Jahren als eine Tradition sehen. Allerdings tragen nicht nur das Irische Ambiente und die Höhle ihren Teil dazu bei, sondern offensichtlich leisten auch die Balver Vereine eine herausragende Arbeit. Eine der Schwestern lobt begeistert: „Der Balver Verein ist total engagiert und super freundlich. Man fühlt sich immer wieder wohl und willkommen“.
Auch das Gefühl von Wohlsein und Gemeinschaft teilen nahezu alle Camper. Durch die Musik verbunden, empfinden einige der jährlichen Besucher schon ein Gefühl, welches einer familiären Atmosphäre sehr nahe kommt. Rund um die Höhle herum unterstützen und behüten sich ehemals Fremde, wenn es um Lebensmittel oder ein zeitweise unbeaufsichtigtes Zelt geht, sodass keiner sich alleine, oder unsicher fühlen muss. Und so entstanden in Balve schon unzählige Freundschaften und „Festival-Gruppen“.
So oder ähnlich bildete sich vermutlich auch die ständig wachsende, aber dennoch bekannte Stammgruppe auf dem Höhlenplatz, welche ebenfalls jedes Jahr aus nahezu ganz Deutschland – vom Thüringer Wald, über Hamburg, bis zum Kreis Lippe – zusammenkommt, um selbst gemeinsam zu musizieren und ihre Leidenschaft für den Irish Folk zu teilen. Dies tuen sie auch mit ihren Nachbarn auf dem Festivalplatz, erfahrungsgemäß schreiten oftmals auch Musizierende aus anderen Zelten und Campern dazu, um ein Ständchen zu spielen.
Bei einer bestimmten Bekanntschaft, welche sich vor zahlreichen Jahren ergab, blieb es bei einem Paar der mittlerweile 18-köpfigen Gruppe allerdings nicht. Nicole und Ulli führen nun seit 16 Jahren eine Ehe – und das haben sie nur einem Aufeinandertreffen in der Balver Höhle zu verdanken. Diese Geschichte sorgte schon damals für Schlagzeilen im Umkreis und ist auch heute noch ein unvergessliches Thema, wenn es um die Besucher des Irish Folk Festivals in der Balver Höhle geht.
Jedenfalls ist diese große Gruppe auch ein Paradebeispiel dafür, dass die Musik und die Leidenschaft kein Alter kennen. Von 17-jährigen bis zu 77-jährigen, jeder findet seinen Platz und kann sich wohl fühlen.
Ein ähnliches Bild erzeugt eine kleine Familie aus Essen. Gemeinsam mit ihren zwei noch etwas jüngeren Kinder, reisen die Eheleute nun schon seit drei Jahren an, um einen aufregenden und ereignisreichen Familienausflug miteinander zu teilen. Und auch hier stellt sich heraus, dass auch die etwas jüngeren Gäste erfolgreich Bekanntschaften machen können, in dem sie auf andere Kinder treffen und sich gemeinsam auf dem Festival vergnügen und miteinander spielen.
Neben all diesen Gemeinsamkeiten und der Verbundenheit durch Leidenschaft und Musik, teilen alle Gäste des Irish Folk Festivals noch eine Ansicht. Alle gemein freuen sich riesig auf das anstehende Wochenende und können es kaum erwarten, bestmöglich und hautnah das Irische Ambiente in Europas größter Kulturhöhle zu verspüren. AM