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In diesem Jahr wird es keinen „Tag des offenen Steinbruches“ am 21. September am Lhoist-Standort Hönnetal geben. Werksleiter Dr. Zacharias Grote: „Wir können diesem Angebot derzeit leider nicht nachkommen.“ Generell ändere dies aber nichts an der Haltung des Unternehmens: „Wir empfangen regelmäßig unterschiedliche Besuchergruppen und führen dabei konstruktive Gespräche. Darauf freuen wir uns auch zukünftig“; so Dr. Grote weiter.

Der Tag für die Besucher wurde in der Vergangenheit unregelmäßig an einem Samstag im Spätsommer angeboten. Warum das diesmal nicht der Fall ist, obwohl vom Unternehmen angekündigt, darüber hüllt sich Rheinkalk in Schweigen. Eine Kommunikationsstrategie, die diesem anerkannten Unternehmen, das über viele Jahre einer der bedeutendsten Arbeitgeber für die Menschen aus der Hönnestadt Balve war und vielleicht sogar noch ist, nicht gerecht.

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Warum Werkleiter Dr. Grote die interessierten Menschen aus der Region Balve/Menden mit seiner Absage brüskiert, darüber kann nur spekuliert werden, da er sich nicht klar und deutlich zu diesem ungewöhnlichen Schritt äußert. Wer allerdings die Diskussionen über geplante Steinbrucherweiterung um ca. 80 ha aufmerksam verfolgt und die Reaktionen der Bürgerinitiative gegen die Steinbrucherweiterung (BGS) in Eisborn verfolgt, der muss zu dem Schluss kommen, dass Rheinkalk aus politischen Gründen sein Kalkwerk am 21. September für die Öffentlichkeit verriegelt, um sich nicht mit unangenehmen Fragen der Steinbruch-Gegner auseinandersetzen zu müssen.

Sollte dies wirklich der Grund sein, dann ist die Absage des Tags des offenen Steinbruchs nicht nur ein Armutszeugnis für die international agierende belgische Lhoist-Gruppe, sondern auch ein klassisches Eigentor. Denn wer sich beim ersten Sturm sofort in die Büsche schlägt, der hat entweder keine hieb- und stichfesten Argumente für sein Vorhaben, oder aber er lässt sich bewusst nicht in die Karten schauen, weil ihn des Bürgers Meinung ohnehin nicht sonderlich interessiert.

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Auch wenn Dr. Grote und Co. propagieren, dass sie an einem „Runden Tisch“ und somit am Gedankenaustausch mit den Gegnern der Steinbrucherweiterung interessiert sind, fällt es schwer, die gute Absicht der Protagonisten aus dem Werk Hönnetal zu erkennen. Denn angesichts der aktuellen Situation wäre die Lhoist-Gruppe gut beraten gewesen, ihre Salamitaktik sofort zu beenden und sich stattdessen mit offenem Visier den Gegnern zu stellen – seien sie auch noch so sperrig. Nur durch Gespräche ist eine für beide Seiten akzeptable Lösung für die geplante Steinbrucherweiterung möglich. Das sollten auch die Herren aus dem Hönnetal wissen. Richard Elmerhaus

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