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Hönnetal. Die Stiftung Hönnetal und der Naturhistorische Verein Hönnetal starten eine Petition gegen den Kalkabbau im Hönnetal. Aus diesem Grund hat Andreas Kolarik jetzt eine gemeinsame Mitteilung herausgegeben, die wir gerne veröffentlichen:
 
„Bereits in unserer Stellungnahme zum neuen Regionalplan wurde ein klares Ende des Kalkabbaus im Hönnetal gefordert. Nun richtet sich der Blick nach Düsseldorf. Die Petition wendet sich direkt an Ministerpräsident Hendrik Wüst und bittet darum, die Weichen im Hönnetal neu zu stellen. 
 
Um was geht es? Eine einzigartige Kulturlandschaft, das höhlenreichste Tal Deutschlands, eine teils endemische Flora und Fauna, Schluchtwälder, Naturschätze. Die große Feuchtigkeit dieses Tals kommt heute noch von den Hochflächen des Hönnetals.  Noch … denn alles das ist in Gefahr. 
 
Der Klimawandel zwingt die Kalkindustrie zu massiven Investitionen, um die negativen Folgen der Kalkproduktion durch CO2-Abscheidung und CO2-Versenkung zu begrenzen. Die Kalkbrennerei setzt immense Mengen an CO2 frei und schadet damit dem Klima. Die “heimische” Kalkindustrie fordert von der Politik Planungssicherheit für die nächsten Jahre und Jahrzehnte. Die Kalkindustrie spricht sogar von “grünem Kalk” durch CO2-Abscheidung und Versenkung in der Nordsee. Das ist reiner Etikettenschwindel, Greenwashing. Dabei sind Alternativen für eine tatsächlich grüne, umweltschonende Kalkproduktion und Bauwirtschaft längst in Sicht. 
 
Die Industrie will die Ausweitung des Kalkabbaus im Hönnetal – zunächst in die Tiefe, dann in die Breite. Das Beckumer Feld und die Deilinghofer Hochfläche sind längst im Visier der Industrie. Geplant sind pro Jahr 600.000 Tonnen Kalk und mehr. Der Abbau erfolgt zukünftig weitgehend automatisiert, d.h. die Zahl der Arbeitsplätze im Kalkabbau sinkt immer weiter. 
 
Das Hönnetal ist der falsche Ort dafür. Die Landschaftszerstörung im Hönnetal ist schon jetzt spektakulär. Die Deilinghofer Hochfläche ist seit langem als Abbaugebiet eingeplant. Es zeichnet sich ab, dass die denkmalgeschützte Burg Klusenstein irgendwann als Insel in einem riesigen Steinbruch endet. 
 
Der Kalkabbau in den Hochebenen des Hönnetals hat ganz konkrete Folgen für den Wasserhaushalt. Der angekündigte “Verlust der blauen Lagune” ist dabei noch das kleinste Übel: Die Gefahr von Überschwemmungen steigt, weil der nackte Fels bei Sturzregen das Wasser nicht halten kann. Die wichtigen Trinkwasserreservoire des Karstes gehen verloren. 
 
Das Hönnetal hat Besseres verdient als die vollständige Zerstörung. Es geht um mehr als um das Überleben des gerade entdeckten Edelflusskrebses bei zunehmend trocken fallender Hönne. Es geht um unser Leben und Überleben im Hönnetal. 
 
Die Petition läuft noch bis zum Jahresende. Stiftung Hönnetal und Naturhistorischer Verein Hönnetal e.V. bitten um aktive Unterstützung und Verbreitung. Unterschrieben werden kann sowohl Online, als auch  auf Sammelbögen, die vielerorts ausliegen. Hier der Link: openpetition.de/!hoennetal.“
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