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Balve. Auch an Balve geht der Krieg in der Ukraine nicht vorbei. So beschäftigte sich jetzt der Rat der Stadt damit, was mit den beiden ausgesonderten Feuerwehrfahrzeugen geschehen solle. Bekanntlich hatten die Löschgruppe Balve und der Löschzug Garbeck beim Stadtverbandstag neue Fahrzeuge bekommen.

Die Wehrleitung hatte dafür schon eine besondere Verwendung vorgesehen und einen entsprechenden Antrag an den Rat der Stadt Balve gestellt. In der Vorlage des Rates der Stadt Balve war zu lesen, dass es sich bei den ausgesonderten Fahrzeugen um Altfahrzeuge aus dem Baujahr 1997 handelte, die 9 Tonnen wiegen und 170 PS haben. Sie wurden damals angeschafft um Brände zu löschen und einfache technische Hilfe zu leisten. „Zur damaligen Zeit ein Meilenstein in der Geschichte der Technik der Feuerwehr Balve, aktuell aber technisch überholt. Zum Vergleich: Die neuen Autos wiegen 16t und haben 290 PS und sind den heutigen technischen Bedürfnissen angepasst“, ist weiter zu lesen.

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Die Verwaltung hatte drei Lösungen für die Entsorgung der alten Fahrzeuge vorgeschlagen. So könnten die Fahrzeuge über eine Restwertbörse meistbietend veräußert werden. Ein geschätzter Verkaufswert zwischen 10.000 und 15.000 Euro pro Fahrzeug wären realistisch.

Der Wehrführung ging es aber um einen anderen Vorschlag. Durch den Angriffskrieg Russlands sind infrastrukturelle Einrichtungen in der Ukraine, unter anderem auch Feuerwachen nebst derer Ausstattung, immer wieder das Ziel von Angriffen. In diesem Zusammenhang gibt es seitens des Innenministeriums Bemühungen und Nachfragen über die Feuerwehrverbände in wie weit die einzelnen Feuerwehren der Kommunen, Ausrüstung und Hilfsgegenstände spenden könnten.

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Als dritte Lösung wurde vorgeschlagen, die Fahrzeuge an Interessenten aus dem Balver Raum zu verkaufen.

CDU-Fraktionschef Alexander Schulte schlug vor, ein Fahrzeug für die Ukraine zu spenden und das zweite Fahrzeug in der Verkaufsbörse einzustellen. „Über die Verwendung der Einnahmen könne man nach dem Verkauf sprechen“, schwebte ihm dabei etwa die Jugendarbeit vor. Schulte teilte auch gleich mit, dass mit den anderen Fraktionschefs abgesprochen zu haben, so dass ein einstimmiger Beschluss dazu erwirkt werden könne.

So war es dann auch. Der Rat der Stadt Balve nahm diesen Vorschlag an. Die Wehrführung soll dann eigenständig entscheiden, welches Fahrzeug der Feuerwehr übergeben werden könne.

Wegen der persönlichen Kontakte der Feuerwehr Delbrück und dessen Wehrleiter, die die Fahrzeugübergaben in NRW koordiniert, ist es wahrscheinlich, dass das Fahrzeug in die Region Saporischja/Dnipro verteilt wird. Sein Team hat mittlerweile persönlichen Kontakt in die Verwaltungen vor Ort. Im Falle einer Befreiung des Ortes Melitopol würde das Fahrzeuge eventuell dort zum Einsatz kommen, heißt es im E-Mail-Verkehr mit demFeuerwehrverband des Märkischen Kreises.


Titelfoto: Im Mai diesen Jahres wurde durch einen Raketenangriff die Feuerwache in Dnipro zerstört. Seitdem laufen die Bemühungen um Ersatzbeschaffungen.  Foto: Feuerwehr Dnipro

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