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entnommen der gedruckten Ausgabe der Hönne-Zeitung –

Balve. Linda Pogorzalksi ist sauer: „Man fühlt sich von der Stadt nicht ernst genommen!“ Worum geht es genau? Linda Pogorzalski ist wohnhaft am Stoppelkamp in Balve und ist mit ihrem Grundstück Hönneanreinerin an der frisch renaturierten Fläche am Krumpaul. Anfang August kam es zu einem starken Gewitterschauer, der die Hönne im besagten Gebiet über die Ufer treten lies.
„Der Anstieg erfolgte viel schneller als gewöhnlich. Wir und unsere Nachbarn wohnen hier seit vielen Jahrzehnten gemeinsam mit der Hönne, da merkt man das!“ Frau Pogorzalsi treibt die Sorge um, dass die Maßnahme vielleicht den unteren Hönnebereich entlastet, aber bei ihnen als direkter Anwohner für Überschwemmung sorgt. Daher habe sie bereits Kontakt mit der Stadt Balve aufgenommen.  
Sven Rothauge, Fachbereichsleiter Bauamt – Umweltschutz – Stadtentwicklung – Gebäudemanagement, bei der Stadt Balve berichtet auf Nachfrage, dass es direkt am Tag nach dem Bekanntwerden der Beschwerde einen Ortstermin gegeben habe. Ziel der Renaturierungsmaßnahme sei es „der Hönne, einen breiteren, naturnahen Lebensraum zu Verfügung zu stellen. Das Gewässer kann und soll sich lateral ausbreiten um so die Fließgeschwindigkeit zu verringern.“
Im vorliegenden Fall habe sich das Wasser wie beabsichtigt ausgebreitet. Der Bereich des festgesetzten Überschwemmungsgebietes sei nicht überschritten worden. Inwieweit die Maßnahme zu einer punktuellen Verschlechterung geführt habe, werde gerade unter Einbeziehung der unteren Wasserbehörde geprüft. Das Ergebnis, sowie entlastende Maßnahmen würden der Betroffenen mitgeteilt.
Dem widerspricht Frau Pogorzalski vehement. „Damals wurde uns gesagt, dass unsere Gärten von der Baumaßnahme auch profitieren und vor dem Hochwasser geschützt würden. Nun standen sie etwa drei bis vier Meter weit unter Wasser.“
Doch dies ist nicht der einzige Grund für den Unmut der Anwohner. Laut Linda Pogorzalski sei für die Umsetzung der Maßnahmen die Einverständniserklärung der Anreiner notwendig gewesen. Im Rahmen der Verhandlungen habe man sich mehrfach zusichern lassen, dass am Krumpaul kein parkähnliches Gelände entstehe, was zu einer höheren Frequentierung des Bereichs durch Besucher und so zu einer etwaigen Beeinträchtigung der Lebensverhältnisse der Anlieger komme.
Pogorzalski berichtet, dass dies nun aber doch der Fall sei. Konkret würde sie ihre Ente und ihre Katze nicht mehr unbeaufsichtigt in den Garten lassen. Sie habe Angst vor unangeleinten Hunden, die sie seit der Freigabe des Stücks für Fußgänger immer wieder unberechtigt in ihrem Garten angetroffen habe.
Auf die Vorwürfe angesprochen entgegnet Sven Rothauge, dass im Außenbereich gegenüber der Wohnbebauung noch Hinweisschilder angebracht werden, die ein Betretungsverbot der Bereiche beinhalte. Dies geschehe auf Wunsch der Anwohner. DP

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