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Mellen. Das kleine Dörfchen Mellen hat es wieder einmal geschafft, im Mittelpunkt zu stehen. Am Abend wurde es als Sieger des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ im Märkischen Kreis geehrt und wird im Herbst 2025 den Kreis auf Landesebene vertreten.

Eine Veranstaltung mit Tradition: Die offizielle Siegerehrung mit Vergabe der Sonderpreise für den Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ findet immer im jeweiligen Golddorf statt. Dieses Jahr war der Austragungsort die Schützenhalle in Mellen. Denn das 600-Einwohner-Dorf war im Juni von der Jury zum Kreissieger gekürt worden.

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„Ich bin so stolz auf mein Dorf“, so der in Mellen wohnende Landrat gegenüber der HÖNNE-ZEITUNG. „Ich freue mich so, das einige Projekte, die ich noch mit angestoßen habe, jetzt mit zum Erfolg geführt haben – ich bin so stolz“, wiederholte sich Marco Voge immer wieder. Und da war er am Abend nicht der einzige. Die Schützenhalle war voll mit Vertretern aller teilgenommenen Dörfer aus dem Märkischen Kreis und natürlich den Meller Vereinen.

„Großes Lob an alle teilnehmenden Ortsteile. Was die Menschen vor Ort ehrenamtlich leisten, ist alles andere als selbstverständlich. Mit Ihrem unermüdlichen Einsatz machen Sie unsere Ortschaften und damit auch unseren Kreis noch attraktiver. Ehrenamtliches Engagement bringt unsere Dörfer weiter und macht unsere Heimat noch schöner und lebenswerter. Es ist großartig zu sehen, wie die Menschen hier anpacken, aktiv die Zukunftsperspektive verbessern, den ländlichen Raum nachhaltig gestalten und die dörfliche Identität stärken“, sagte Landrat Marco Voge dann in seinem offiziellen Statement.

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Kreisheimatpfleger Rolf Klostermann ergänzte als Vorsitzender der Bewertungskommission: „Die teilnehmenden Dörfer haben Zukunft und arbeiten hart daran. Die Aktivitäten in unseren Dörfern haben wieder ein beeindruckendes Niveau erreicht, das unbeschwerte Zusammensein wird hochgeschätzt. Unsere Dörfer sind für alle Altersgruppen da und haben mehrheitlich eine gesunde Altersstruktur. Das Bemühen ist spürbar, etwas für die jüngere Generation zu tun, denen die Covid‐Zeit besonders viel abverlangt hat. Als eine starke Region mit guten Arbeitsplätzen in unmittelbarer Nähe eines großen Ballungsraumes können wir mit Naturnähe und bezahlbaren Mieten punkten.“ Nur der Zustand der Verkehrswege erinnere an eigentlich vergessene Zeiten.

Landrat Marco Voge und Kreisheimatpfleger Rolf Klostermann bedankten sich bei den Kommissionsmitgliedern für ihre aktive Teilnahme, beim Fachdienst Kultur und Tourismus des Märkischen Kreises für die professionelle Unterstützung bei der Vorbereitung und natürlich bei allen teilnehmenden Dörfer für ihr „großartiges Engagement“.

Bei der Preisverleihung in der Schützenhalle sorgte die Dorfgemeinschaft Mellen für das Rahmenprogramm. Großen Beifall bekamen die beiden Meller Chöre. Die 13 Sänger MGV Eintracht zeigten gleich zu Beginn, dass der 86 Jahre alte Chor, in dem die meisten Mitglieder benefalls eine 8 als erste Jahreszahl tragen, noch immer fit ist, wenn es um den Gesang geht. Melodie Mellen, seit einigen Jahren ein gemischter Chor, der dem Frauenchor entsprang, bewies, dass ein fast schon totgesagter Chor im Dorfgefüge durchaus wieder auferstehen kann und Leistung zeigt.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Sieglinde Drees und Daniel Schulze Tertilt, die stellvertretend für alle Helferinnen und Helfer aus Mellen die Ehrenurkunde als Kreissieger des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ entgegennahmen. Drei Generationen von Ortsvorstehern ständen auf der Bühne, meinte noch Marco Voge, denn sowohl er, wie auch „Siggi“ Drees waren und Daniel Schulze Tertilt ist Ortsvorsteher.

Sechs Dörfer und Ortsteile im Märkischen Kreis hatten sich in diesem Jahr für den Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ herausgeputzt: Meinerzhagen-Valbert, Menden- Hüingsen (beide bis 3.000 Einwohner), Hemer-Frönsberg, Balve-Mellen (beide bis 1.000 Einwohner) sowie Iserlohn-Hemberg (Siedlergemeinschaft) und Menden-Lürbke (beide bis 500 Einwohner). An zwei Tagen war die Bewertungskommission – bestehend aus LWL-Vertretern, Politikern der Kreistagsfraktionen sowie Mitarbeitern der Kreisverwaltung – im Kreisgebiet unterwegs, um zu sehen, wie die Dörfer und Ortsteile unter anderem in Bezug auf die Infrastruktur, auf das Gemeinschaftsleben und die Dorfgestaltung aufgestellt sind.

Überblick über die Platzierungen der einzelnen Orte:

• Kategorie 1, Orte bis 500 Einwohner:
1. Menden-Lürbke (1.600 Euro)
2. Iserlohn-Hemberg (Siedlergemeinschaft / 1.100 Euro)

• Kategorie 2, Orte unter 1.000 Einwohner:
1. Balve-Mellen (2.200 Euro)
2. Hemer-Frönsberg (1.100 Euro)

• Kategorie 3, Orte über 1.000 Einwohner:
1. Meinerzhagen-Valbert (1.600 Euro)
2. Menden-Hüingsen (1.100 Euro)

 

Überblick über die Sonderpreise:
• Der Heimatbund Märkischer Kreis vergibt seinen Sonderpreis in Höhe von 500 Euro an Meinerzhagen-Valbert für den Gesundbrunnen.
• Der Sonderpreis des Kreisheimatpflegers Nord, Rolf Klostermann, in Höhe von 500 Euro geht an Balve-Mellen für die Heimattafeln.
• Der Westfälisch-Lippische Landfrauenverband, Kreisverband Märkischer Kreis / Ennepe-Ruhr-Hagen, vergibt jeweils 100 Euro an Meinerzhagen-Valbert für die Kinderfeuerwehr und an Hemer-Frönsberg für die Ispeier Kinderstunde.
• Das Naturschutzzentrum Märkischer Kreis hat einen Sachpreis (drei Obstbäume) an Menden-Hüingsen für ihre Streuobstwiesen vergeben.
• Die Stadtwerke Menden vergeben jeweils 150 Euro an Menden-Lürbke für die Jugendgruppe des Schützenvereins sowie an Menden-Hüingsen für das Inklusions- Fußballturnier.
• Der Sonderpreis der Klimaschutzbeauftragten des Märkischen Kreises, Petra Schaller, geht mit je 250 Euro an Iserlohn-Hemberg für die Photovoltaikanlagen und an Hemer- Frönsberg für die Direktvermarktung und Netzwerkarbeit.

Für den humoristischen Abschluss sorgte der Lürbker Pascal Wink mit seiner Festrede zu „Zapfenstreich und Yellow River“. Er zeigte dabei das Vereinsleben in einem kleinen Dorf auf und was da alles so auf einen zukommt. Fröhlich und gut gelaunt verließen die Preisträger allesamt die Mellener Schützenhalle und es gab sicherlich keinen, der dem Dorf Mellen für die Teilnahme am Landeswettbewerb im kommenden Jahr nicht die Daumen drücken wird, damit es wieder einmal zum Bundeswettbewerb nach Berlin geht.     pmk/kr


Titelfoto: Freuen sich: Kreisheimatpfleger Rolf Klostermann, Sieglinde „Siggi“ Drees, Daniel Schulze Tertilt, Landrat Marco Voge. Fotos: Roland Krahl

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