(von links nach rechts) Michaele Pütter, Monika Vielhaber, Klaudia Jörgens, Gundhild Busche, Renate Grevener und Annegret Haarmann bedauern die Auflösung des Garbecker Traditionsvereins. Foto: privat
Garbeck. Es war ein Abend voller Wehmut und Dankbarkeit: Am Donnerstag fand im Jugendheim Garbeck die außerordentliche Mitgliederversammlung der kfd Garbeck statt. Nach mehr als einem Jahrhundert aktiver Arbeit und Gemeinschaft beschlossen die Mitglieder mit Bedauern die Auflösung der Ortsgruppe zum 31. Dezember 2025.
Vakanzbeauftragte Gundhild Busche eröffnete die Versammlung und trug zunächst den Kassenbericht vor. Die Kassenprüferinnen Annette Schmitz und Elvira Engel hatten die Unterlagen zuvor geprüft, die Entlastung erfolgte einstimmig.
Im Mittelpunkt der Versammlung stand der Antrag auf Auflösung. Von den noch 68 Mitgliedern hatten alle vorab Unterlagen und Stimmzettel erhalten. Während der Versammlung wurden die abgegebenen Stimmen ausgezählt: 65 Frauen stimmten für die Auflösung, nur drei dagegen. Die erforderliche Mehrheit war damit eindeutig erreicht.
„Es ist ein schwerer Schritt, aber uns bleibt anscheinend keine andere Möglichkeit“, bedauert Gundhild Busche. Seit 2017 ist der Verein von über 400 auf 68 verbleibende Mitglieder geschrumpft, der so dringend benötigte Nachwuchs fehlt. Der Bund der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschland hat offenbar an zeitgemäßer Relevanz verloren, es mangelt an Anerkennung und Unterstützung.
Nach der Satzung wird das noch vorhandene Vermögen an den Diözesanverband Paderborn übergeben. Dieser wird es für die nächsten fünf Jahre treuhänderisch verwaltet – falls sich in Garbeck doch wieder eine neue kfd-Ortsgruppe gründet.
Besonderer Dank galt an diesem Abend Annette Schmitz, die über viele Jahre das Seniorenturnen leitete und dafür einen Balver Gutschein erhielt. Auch Monika Vielhaber, seit 2006 geistliche Begleiterin der kfd Garbeck, wurde mit einem Blumengruß und einem Gutschein verabschiedet.
Gerade einmal neun Frauen hatten den Weg ins Jugendheim gefunden, doch im Anschluss an die formale Sitzung saßen die Anwesenden noch lange zusammen. Es wurden viele Erinnerungen geteilt – an Feste, Ausflüge, Begegnungen und das lebendige Vereinsleben, das über Generationen hinweg das Miteinander im Dorf geprägt hat.
Mit diesem Beschluss endet eine beeindruckende Geschichte: 102 Jahre lang war die kfd Garbeck ein fester Bestandteil des Gemeindelebens, seit ihrer Gründung im Jahr 1923. Viele Frauen fanden hier Gemeinschaft, Unterstützung und Spiritualität. Der Abschied fällt schwer, und doch bleibt das Vermächtnis der kfd Garbeck lebendig – in den Herzen all jener, die Teil dieser starken Gemeinschaft waren. LB