Das Deutsche Rote Kreuz Balve und die Leader-Vertreter präsentieren stolz die neue Einsatzdrohne. Foto: Laura Berken
Balve. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Balve hat seine technische Ausstattung erweitert: Mithilfe des Leader-Kleinprojekteprogramms konnte eine neue hochmoderne Einsatzdrohne angeschafft werden. Am Donnerstag stellte eine Helfergruppe des DRK das neue Gerät auf dem Mellener Sportplatz im Rahmen einer Übung erstmals der Öffentlichkeit vor – mit dabei waren die Leader-Vertreter Annika Kabbert und Frank Holthaus.
Die Drohne kann die ehrenamtlichen Helfer sowie die örtlichen Feuerwehren und andere Hilfsorganisationen künftig in vielerlei Lagen unterstützen. „Sie eignet sich beispielsweise zur Personensuche und ermöglicht es, uns bei Großveranstaltungen oder Schadensereignissen wie Bränden einen schnellen und präzisen Überblick zu verschaffen“, erklärte Rotkreuzleiter Julian Krämer.
Die Anschaffungskosten beliefen sich auf rund 18.000 Euro, 80 Prozent wurden durch das Leader-Kleinprojekteprogramm gefördert. Eine gut angelegte Investition: „Kleine, aber so gewinnbringende Projekte wie diese unterstützen wir immer gerne. Im vergangenen Jahr konnten wir dem DRK bereits bei der Anschaffung eines neuen Einsatzfahrzeuges, einem VW Crafter, helfen“, erzählt Annika Kabbert. Dieses Fahrzeug habe nach Aussage von DRK-Schatzmeister Bernhard Krämer „mindestens schon ein Leben gerettet“.
Die neue Drohne ist mit modernster Technik ausgestattet: Wärmebildkamera, Infrarotgerät, Hinderniserkennung und ein 200-facher Zoom ermöglichen den Einsatz im Dunkeln oder unwegsamem Gelände. Sie erreicht Höhen von bis zu 120 Metern und kehrt bei Signalverlust automatisch zum Startpunkt zurück. Zwei Fernbedienungen erlauben es, die Steuerung jederzeit zu übergeben.
Bei der Übung in Mellen wurden zwei Standardszenarien durchgespielt. Zunächst flog die Drohne einen Bachlauf entlang, anschließend wurde eine Fläche von 34.000 Quadratmetern Maisfeld in nur zweieinhalb Minuten abgesucht – mit Erfolg: Ein DRK-Mitglied, dass sich dort in der Nähe versteckt hatte, wurde schnell gefunden. Zudem können Missionen vorab programmiert werden, indem Wegpunkte eingegeben werden, die das Gerät selbstständig abfliegt, bevor es automatisch zum Startpunkt zurückkehrt.
Insgesamt hat das DRK Balve bereits 18 Piloten ausgebildet, die nach bestandener Prüfung beim Luftfahrtbundesamt die Drohne steuern dürfen. Einen wesentlichen Vorteil: Bislang musste bei Bedarf eine Drohne aus Nachrodt-Wiblingwerde angefordert werden – im Ernstfall ein erheblicher Zeitverlust.
Ab Oktober ist das neue Gerät einsatzbereit. Bis dahin wollen die Helfer noch an einigen Feinheiten arbeiten. „Wir werden weiter schulen und trainieren, damit wir im Ernstfall bestmöglich vorbereitet sind“, betonte Bernd Krämer. LB