Balve. (R.E.) Wer mit der Deutschen Bahn fahren will, der muss gute Nerven, viel Geduld und auch immer Bargeld in der Tasche haben, um mit einem Taxi von A nach B zu kommen. So wie beispielsweise am Donnerstag einige Fahrgäste, die mit der Hönnetalbahn von Fröndenberg nach Neuenrade reisen wollten. Denn sie warteten auf den Zug um 10.08 Uhr ab Fröndenberg am Bahnsteig in Balve vergeblich.

Der Grund: Die Deutsche Bahn verfügt nicht mehr über ausreichend Triebfahrzeug-Führer und kann deshalb den Ausfall eines Mitarbeiters, wie dies heute Morgen der Fall war, nicht mehr kompensieren.

Freimütig räumt der Pressesprecher der Deutschen Bahn auf Nachfrage der HÖNNE-ZEITUNG ein. „Weil sich ein Triebfahrzeug-Führer kurzfristig krank gemeldet hat, musste der Zug vorerst in Fröndenberg bleiben.“

Zwar ist es der Deutschen Bahn gelungen, nach einer gewissen Zeit, einen Triebfahrzeug-Führer zu aufzutun, so dass die Hönnetalbahn später wieder fuhr. Aber wie lange das Ganze funktioniert, konnte der Bahn-Pressesprecher nicht sagen.

„Dass auch zukünftig Triebfahrzeug-Führer fehlen, das können wir nicht ausschließen, wir haben derzeit  zu wenig. In Einzelfällen wird es durchaus so sein, dass wir einen Schienenersatzverkehr organisieren müssen“, heißt es seitens der Deutschen Bundesbahn mit Blick auf die Strecke Fröndenberg/Neuenrade.

Der Mangel an Zugführern bestehe schon seit geraumer Zeit. Die Bahn habe es versäumt, frühzeitig gegenzusteuern. Erst jetzt werde versucht, junge Leute für den Beruf des Zugführers zu gewinnen, kritisiert Burkhard Wendel, Ex-Bundesbahner aus Balve, und fügt hinzu: „Die Hönnetalbahn kommt oftmals zu spät, weil es an Personal mangelt.“