Balve. Steigende Geburtenzahlen und vermehrte Anforderungen von den Eltern sind der Grund dafür, warum dringend mehr KiTa-Plätze im Zuständigkeitsbereich des Jugendamtes des Märkischen Kreises benötigt werden und somit auch in Balve. Passiert ist so gut wie nichts.
Im Zuständigkeitsbereich des Jugendamtes des Märkischen Kreises werden in den kommenden Jahren die Kindertagesstätten-Plätze knapp. In den nächsten sechs Jahren müssen 423 neue KiTa-Plätze geschaffen werden – 238 Plätze für unter Dreijährige, 185 für über drei Jahre alte Jungen und Mädchen.
Darüber hinaus müsse die Ausbauquote für U3-Plätze deutlich verbessert werden. Mit 26,6 Prozent sei der Märkische Kreis Schlusslicht der Kreise in Südwestfalen. Fachbereichsleiterin Iris Beckmann-Klatt: „Diese Quote reicht nicht mehr aus“. Man habe sich ein Ziel von 35 Prozent gesetzt.
Ganz unterschiedlich sei die Versorgungsquote für U3 in den Städten mit eigenem Jugendamt – in Hemer beträgt sie 38 Prozent, in Lüdenscheid 35 Prozent, in Iserlohn 34,4 Prozent, in Plettenberg 30,5 Prozent, in Altena 29 Prozent, in Menden 27,9 Prozent und in Werdohl 25,7 Prozent.
In den acht Städten und Gemeinden im Zuständigkeitsbereich des Kreisjugendamtes sind die Versorgungsquoten sehr unterschiedlich: Balve hat 25,6 Prozent, Halver 24,5 Prozent, Herscheid 39,3 Prozent, Kierspe 23,3 Prozent, Meinerzhagen 21,7 Prozent, Nachrodt-Wiblingwerde 32,3 Prozent, Neuenrade 29,7 Prozent und Schalksmühle 33,2 Prozent.
„Zwischen der Planung und der Eröffnung einer Einrichtung liegen erfahrungsgemäß etwa drei Jahre. Deshalb erscheint es dringend geboten, im kommenden Jahr die planerischen Gespräche und Aktivitäten zu intensivieren und zu konkretisieren“, heißt es in der Verwaltungsvorlage für die Jugendhilfeausschuss-Sitzung. Die Notwendigkeit des zügigen Ausbaus von Plätzen werde von allen Bürgermeistern gesehen.
Grund für den dringend notwendigen Ausbau der KiTa-Plätze, so die Verwaltung, sei zum einen die steigende Anzahl der Geburten, aber auch die vermehrten Ansprüche der Eltern. Fachbereichsleiterin Iris Beckmann-Klatt: „Wir werden eigenes Geld in die Hand nehmen müssen, unabhängig von der Förderung durch Bund und Land.“
In der Sitzungsvorlage wurde die Verwaltung konkret: „Sollten keine weiteren Investivmittel durch Bund bzw. durch das Land zur Verfügung gestellt werden und deshalb eine 100-Prozent-Förderung von 423 Plätzen erforderlich sein, beläuft sich die kalkulierte Gesamtsumme auf 12,7 Millionen Euro“, verteilt auf sechs Jahre.
Einstimmig machten die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses auf Antrag von CDU und SPD den Weg frei für konkrete Planungen und Vorschläge der Verwaltung zur Verbesserung der Versorgungsquote bei der Kinderbetreuung.