Balve/Neuenrade. (R.E.) „Die Rettungswache in Balve wird dicht gemacht.“ So lautete die Horrornachricht in der Hönnestadt. Wir wollten vom Pressesprecher des Märkischen Kreises, Hendrik Klein, wissen, ob an diesem Gerücht etwas dran ist. Denn mehr als ein Gerücht konnte es eigentlich nicht sein. Denn niemand in Balve geht ernsthaft davon aus, dass nach der Schließung des St.-Marien-Hospitals auch noch die Rettungswache neben dem Gesundheits-Campus Sauerland dicht gemacht wird.
Wie so oft beinhaltet das Gerücht auch einen Funken Wahrheit. „Der Krankentransportwagen, der derzeit noch in Balve stationiert ist und im gesamten Märkischen Kreis auf Anforderung zum Einsatz kommt, wird ab Ende 2020 ab Rosmart zu den Patienten fahren. Wir wollen die beiden KTW, die im Kreis eingesetzt werden, zentral unterbringen“, sagte MK-Pressesprecher Klein auf Anfrage unserer Zeitung.
Grund für den überraschenden Standortwechsel des KTW ist der Bau des neuen Brandschutz- und Rettungsdienstzentrums des Märkischen Kreises im Gewerbepark Altena-Rosmart. Die Errichtung des Neubaus, der den Märkischen Kreis mehr als 20 Mio. Euro kostet, erfolgt in vier Bauabschnitten. Aktuell werden das Kesselhaus und die Fahrzeughalle gebaut. Es folgen das Gebäude für die Krankentransportfahrzeuge, das Schulungsgebäude mit der Kreisleitstelle und abschließend die Übungshalle. „Im April 2021 soll das neue Zentrum endgültig fertiggestellt sein und bietet dann ausreichend Platz für Feuerwehr und Rettungsdienst“, so die Ankündigung aus dem Südkreis.
Der Abzug des Krankentransportfahrzeugs aus Balve hat jedoch keine Auswirkungen auf die beiden Rettungstransportfahrzeuge (RTW), die derzeit in den Garagen des Gesundheits-Campus stehen. Anders sieht es jedoch mit der personellen Ausstattung der Balver Rettungswache aus. Mit dem Wechsel des KTW nach Rosmart fallen 10 Arbeitsplätze in der Hönnestadt weg. Ob alle Notfallsanitäter und Rettungsassistenten einen neuen Arbeitsplatz im Brandschutz- und Rettungsdienstzentrums des Märkischen Kreises im Gewerbepark Altena-Rosmart finden, ist noch nicht geklärt. „In den nächsten Wochen und Monaten werden wir mit den betroffenen Angestellten Gespräche führen. Denn es kann durchaus sein, dass sie auch in anderen Rettungswachen ein neues Betätigungsfeld erhalten“, informiert Klein und verweist darauf, dass ausreichend Zeit vorhanden ist, um Details mit den Betroffenen zu besprechen.