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Balve. (R.E.) Der bereits einmal wegen Betruges vorbestraften Balverin wurde von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, im November 2018 ein Zaumzeug für ein Pferd für 40 Euro über eBay-Kleinanzeigen zum Kauf angeboten, aber nicht versandt zu haben. Den Kaufpreis inklusive Versand ihn Höhe von 40 Euro vereinnahmte die Reiterin, laut Anklage in der Absicht, das Zaumzeug nicht zu liefern und den Geldbetrag nicht zurückzuerstatten. Heute gab es für die Hönnestädterin, die die 40 Euro an die geprellte Käuferin inzwischen zurückgezahlt hat, einen Freispruch 2. Klasse, wie die Strafrichterin die Einstellung des Verfahrens nannte. Denn auf Antrag der Staatsanwaltschaft stellte das Amtsgerichts Menden das Verfahren ein.

Bereits am 29. August 2019 stand die Frau vor den Schranken des Amtsgerichts Menden. Damals wollte sie von all dem, was ihr vorgeworfen wurde, kaum etwas wissen. Theatralisch stellte sie sich als die Geschädigte dar. Täter der kriminellen Handlung war ihr angeblich psychisch kranker Ex-Freund, der hinter ihrem Rücken agiert habe.

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Und genau dieser Mann sollte heute Morgen als Zeuge gehört werden. Dazu kam es jedoch nicht, da das Amtsgericht Menden nicht in der Lage war, die Adresse des Zeugen herauszufiltern. Für den Staatsanwalt unverständlich. Denn seine Behörde hatte kein Problem, den Zeugen in Hameln zu erreichen. Als er davon erfuhr, dass ihn seine Ex-Freundin schwer belastet hatte während der Verhandlung am 29. August, erstattete er seinerseits Anzeige gegen die Reiterin, die einen Kappzaum verkauft hatte, der für ihr Pferd tabu ist, wie sie vor Gericht ausführte.

Während die Strafrichterin mit dem Gedanken spielte, den Ex-Freund, der nach Aussage des Staatsanwalts kein Phantom sei, in den Zeugenstand zu laden, baute die Anklage dem „Unschuldsengel“ aus Balve eine Goldene Brücke, indem sie vorschlug, das Verfahren einzustellen.

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Obwohl die Strafrichterin der Angeklagten deutlich machte, dass es sich um einen Freispruch 2. Klasse handeln werde, wenn sie dem Ansinnen des Staatsanwalts zustimme, nickte sie die Verfahrenseinstellung ab. „Ich will einfach nur mit der Sache abschließen“, so die Hönnestädterin, bevor sie den Gerichtssaal schnellen Schrittes verließ.

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