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Garbeck. Nach dem vor einem Jahr erschienenen Familienbuch Bongard/Stracke, welches sich mit den mütterlichen Vorfahren des Familienforschers Burkhard Wendel überwiegend aus dem Raum Balve beschäftigt, ist nun das Familienbuch Wendel in gedruckter Form vorliegend.

Im Familienbuch Wendel geht es um die väterlichen Vorfahren Wendel, die aus Ostpreußen stammen. Durch die Wirren des 2. Weltkrieges landete Wendels Vater, als gebürtiger Ostpreuße 1945 mit 16 Jahren zunächst in Schleswig-Holstein um letztlich in Garbeck hier seine zweite Heimat zu finden. Neben der Geschichte seiner Vorfahren geht es aber auch um seine Nachfahren bis hin zu seiner Enkeltochter.

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Recherchiert habe ich gut 50 Jahre, was die Familienforschung betrifft. Einen Schub hat meine Forschung in den letzten Jahren durch das Internet bekommen, z.B. über Family Search von den Mormonen (gebührenfrei) und genealogische Unternehmen wie Ancestry und MyHeritage (gebührenpflichtig). Insbesondere bei Ancestry habe ich alte ostpreußische Kirchenbücher gefunden, die vor dem 2.Weltkrieg Seite um Seite abfotografiert wurden und nun in digitaler Form zur Verfügung stehen. Die Originale sind oft durch den heftigen Krieg in den Jahren 1944/1945 zerstört worden. Nur ein recht kleiner Teil an Kirchenbüchern und Standesamtsregistern aus Ostpreußen sind damals rechtzeitig in den Westen gelangt“, erzählt der Garbecker Forscher.

Taufe von Wendels Tante Tante Waltraud (Traute) im Mai 1935 in Ostpreußen. Vorn sein Vater Walter im Alter von sechs Jahren. In der mittleren Reihe in der Mitte seine Oma Hanna.

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Gut ein halbes Jahr hat Wendel auf 108 Seiten die Familiengeschichte Wendel zu Papier gebracht. Jetzt liegt die Geschichte in einem hochwertigen Buch vor im Format DIN A 4 mit festem Einband und Fadenheftung. Die vielen Fotos und Dokumente sind zum Teil in Farbe gedruckt, manche alte Fotos wurden nachträglich koloriert.

Im Anhang des Buches ist die Ahnenliste meines Vaters Walter Wendel abgedruckt sowie die Nachfahrenliste des ältesten bekannten Wendel aus dem heute russischen Teil von Ostpreußen bis heute. Der älteste bekannte Vorfahre war der Rademacher Adam Wendel, der am 12.11.1750 in Pelleninken (der Ortsname klingt so typisch ostpreußisch) seine Braut Sophia Burssermin vor den Traualtar führte“.

Nach der Familienüberlieferung sind Wendels salzburgische Glaubensflüchtlinge gewesen. Die Salzburger Protestanten waren wegen ihres Glaubens 1731/1732 durch die katholischen Erzbischöfe aus ihrer Heimat vertrieben worden. Der preußische König Friedrich Wilhelm I. hatte das preußische Einwanderungspatent erlassen, für die Salzburger Glaubensflüchtlinge verlassen. Diese durften sich in Ostpreußen niederlassen, da die Provinz durch die große Pest 1708 bis 1714 entvölkert worden war. Aber die Wendels sind grundsätzlich schon an dem frühen 17.Jahrhundert in Ostpreußen nachweisbar, das heißt, sie waren schon in Ostpreußen ansässig, bevor die Salzburger Protestanten Ostpreußen besiedelten. Aber irgendwo liegt dann doch häufig auch etwas Substanz in solchen Überlieferungen innerhalb der Familie. Ein direkter Vorfahre Wendel, der Johann, ein Enkel des Adam Wendel, war mit einer Charlotta Taubert verheiratet. Die Mutter dieser Charlotta wiederum, die hat nun aber tatsächliche Salzburger Vorfahren. Ihre Großeltern Matthies Seibichler und Regina Recherin waren noch im Salzburger Land geboren worden und diese zählten zu den Menschen, die wegen ihres evangelischen Glaubens vertrieben worden waren.

In der Mitte Wendels Urgroßmutter Anna Kutz, links ihre Enkelin Ida und rechts ihre Tochter Lene. Das Foto wurde 1919 in Krzywinsken (später umbenannt in Sonnheim) aufgenommen. Seine Urgroßoma war da noch keine sechzig Jahre alt, von der dunklen Kleidung und von ihrem Gesicht her würde man sie wesentlich älter schätzen.

So habe ich über diese Zwei österreichische Vorfahren aus St.Johann im Pongau. Als drittes Familienbuch ist nun in Planung, das Familienbuch Schulte/Wiesemann zu den Vorfahren meiner Partnerin Andrea“, plant Burkhard Wendel für die Zukunft.

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