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Mellen. Polizeistatistiken lassen keinen Zweifel aufkommen – mit Beginn der dunklen Jahreszeit steigt das Risiko für Wohnungseinbrüche deutlich an. Zwar pausieren Einbrecher im Sommer keineswegs, können aber während der frühen Dämmerung und der längeren Abendstunden weit unbeobachteter in Häuser und Wohnungen eindringen. Ein Einbruch dauert dabei lediglich fünf bis zehn Minuten. Auch das kleine Dorf Mellen bleibt von dieser Gefahr nicht verschont. 

Um für Anwohner ein Angebot zur Kriminalprävention zu schaffen, lud Ortsvorsteher Daniel Schulze Tertilt daher am vergangenen Donnerstag zu einer Dorfversammlung ein. ,,Besonders in dieser Jahreszeit ist das Thema Einbruch sehr präsent, umso mehr freut es mich, heute über mögliche Schutzmaßnahmen informiert zu werden“, betont er. Einige Interessierte folgten der Einladung und versammelten sich gegen 19 Uhr im Landmarkt in Mellen.

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Daniel Schulze Tertilt begrüßte Christoph Preker, Präventionsberater der Kreispolizeibehörde im Märkischen Kreis. Bei einem 45-minütigen Vortrag zum Thema Einbruchschutz informierte er zunächst über die aktuellen Risiken und ging dabei auf vorbeugende Maßnahmen ein. 

,,Kriminalprävention bedeutet, Bürger wie Sie zur Selbsthilfe zu ermächtigen”, erklärt er. Im weiteren Verlauf seines Vortrags referierte der Kriminalbeamte zunächst über die Strategien des Tages- sowie Gelegenheitstäters. Beide planen ihre Einbrüche genau, sie nutzen Unachtsamkeiten der Bewohner und deren Abwesenheit aus, um unbeobachtet ins Haus zu gelangen. ,,Diese Täter sind Profis, sie sehen bereits an Kleinigkeiten, wie der Zeitung im Briefkasten, einer leeren Garage oder dunklen Fenstern, ob der Hausbesitzer anwesend ist.” Wichtig sei es daher, beim Verlassen des Hauses optisch die eigene Anwesenheit, beispielsweise durch eine brennende Lampe, vorzutäuschen.

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Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, der sollte sein Grundstück mit einem Zaun abgrenzen. Eine Kölner Studie beweise die Effizienz dieser Maßnahme, da der potentielle Täter so bereits beim Eindringen ins Gebäude zu sehr auffalle. Egal ob Fenster, Tür oder Kellerschacht, für den Eindringling sei alles eine mögliche Einbruchstelle. Fenster können aufgehebelt, eingeschlagen oder mittels spezieller Techniken geknackt werden. „60 Prozent alles Einbrüche werden durchs Fenster begangen. Eine Pilzzapfenverriegelung beugt dieses Risiko vor, auch ein abschließbarer Fenstergriff oder eine P4A-Verglasung sind zu empfehlen”, betont Christoph Preker. Kein Einbruchsschutz seien hingegen eine Jalousie oder der meist doch sehr liebe Wachhund. Kameras können zwar nützlich sein, halten den Täter aber nicht zwingend auf. 

Für Einbrecher hat die Hochsaison begonnen, ein Einbruch kann jeden treffen. Umso wichtiger ist es, sich schnellstmöglich über potentielle Risken zu informieren und diese rechtzeitig vorzubeugen. Wer nun aktiv sein Eigentum absichern möchte, ist eingeladen, einen persönlichen Termin mit Herrn Preker zu vereinbaren, um sich individuell und nach den häuslichen Begebenheiten beraten zu lassen. Unter der  Emailadresse christoph.preker@polizei.nrw kann der Kontakt hergestellt werden.   LB


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