Balve/Wocklum. Die alte Kornmühle in Wocklum ist nicht zu retten. Das sieht auch der Landschaftsverband so, bestätigte Bürgermeister Hubertus Mühling während der Ratssitzung am Abend. Doch man habe den Auftrag in der letzten Ratssitzung bekommen, mit dem Eigentümer Graf Landsberg-Velen noch einmal Gespräche zu führen. Das sei geschehen.
Dann zauberte der Bürgermeister ein Bild auf die Leinwand, dass einen Pavillonähnlichen Bau zeigte. „Was kann man retten“, war die Frage, die man sich gestellt habe. Herausgekommen sei dieser Pavillon mit Bruchsteinen aus dem alten Gemäuer, Balken aus den alten Eichenbalken, einem Dach, das mit den alten Ziegeln verkleidet wird. In der Mitte soll eine Stehle stehen, mit der man sich per QR-Code im Internet über die alte Kornmühle informieren kann. Zudem sollen Fotos und eine Infotafel den Pavillon ergänzen. „Das ist unser gemeinsamer Vorschlag“, so der Bürgermeister mit deutlichem Blick auf den im Zuschauerraum weilenden Jacob Graf von Landberg-Velen.
Ratsherr Heinrich Stüeken (parteilos), der mit der Gransauer Mühle auch ein altes Bauwerk besitzt, regte noch an, die Hülle der Mahlsteine zu retten und diese dann mit in dem Pavillon unterzubringen und er fand ein Spitzdach gefälliger. Noch schöner wäre es nach seiner Ansicht, wenn weitere Dinge gesichert werden könnten, wie die Mühlsteine. Der Bürgermeister versicherte, dass dort alles gesichert werden würde, was zu sichern sei. So sollen eventuell auch die wertvollen Dachziegel auf Paletten für andere Objekte gesichert werden, sofern dies möglich ist.
CDU-Fraktionschef Alexander Schulte fand es richtig und gut, dass man dem Abriss der alten Kornmühle nicht sofort zugestimmt habe und dieser gute Kompromiss herausgekommen sei, der seine vollste Unterstützung fand.
Auch Ratsfrau Susanne Schnadt (UWG) fand es richtig, dass dieser Kompromiss gefunden wurde, doch waren ihr die Dinge, die dort demnächst zu sehen sein sollen, einfach zu wenig. Dem schloss sich Ratsherr Cay Schmidt (SPD) an, doch mahnte er an, dass es noch viele Denkmäler gäbe. „Wie geht das weiter?“, fragte er in die Runde. Bürgermeister Hubertus Mühling sah solche Extremfälle, wie die in den vergangenen fünf Jahren, in absehbarer Zukunft nicht mehr gegeben.
Schließlich stimmten die Ratsmitglieder einstimmig für den Abriss des Gebäudes und der Austragung aus der Denkmalliste, wie auch die von Heinrich Stüeken eingebrachte Ergänzung, dass der Rat der Stadt es begrüßt, dass der Eigentümer bereit ist, das Andenken an die Mühle in angemessener Weise öffentlich zu dokumentieren. „Dann wird das nicht vergessen, dann steht das im Protokoll“, so Stüeken. kr
Titelfoto: So oder ähnlich könnte der Pavillon in der Nähe des Teiches auf die abgerissene Kornmühle im Rahmen des Balver Geschichtsweges aussehen. Foto: Roland Krahl
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