entnommen der gedruckten Ausgabe der Hönne-Zeitung –
Volkringhausen/Lasko. Das war ein Erlebnis für Roswitha Lamm (Foto) aus Volkringhausen, das sie sich nicht hätte träumen lassen. In der slowenischen Stadt Lasko wurde sie bei der PingPongParkinson-Tischtennis-Weltmeisterschaft Vize-Weltmeisterin im Einzel und holte die Bronze-Medaille im Mixed.
„Das werde ich nicht vergessen. Das war ein Erlebnis und Ergebnis, mit dem ich vorher nicht gerechnet hatte“, erzählt die Volkringhausenerin. Angefangen hat eigentlich alles im Jahr 1972, als in Volkringhausen der Tischtennisclub (TTC) Volkringhausen gegründet wurde. Damals trat sie in den Verein ein und spielte ein gutes Jahrzehnt mit.
Dann hing sie die Tischtennisschläger an den Nagel, hatte bis zum Frühjahr dieses Jahres nichts mehr damit zu tun. Aufgrund ihrer Erkrankung hatte sie aber mitbekommen, dass der TTV Neheim-Hüsten eine Parkinson-Tischtennisgruppe hat und meldete sich dort im März an.
Sie muss wohl ihren Trainer Jürgen Scheel gleich so begeistert haben, dass dieser sie fragte, ob sie nicht mit nach Slowenien reisen wolle, um dort an der Weltmeisterschaft teilzunehmen. „Naja“, dachte sich Roswitha Lamm, „kann ja ein schöner Urlaub werden, ansonsten werde ich wohl nichts reißen können.“
Also fuhren sie, Rolf Wachter als Betreuer und Coach und Sandra Blume Sundern gut vorbereitet durch ihren Trainer Jürgen Scheel zusammen mit dem deutschen Team (114 Personen) nach Slowenien zur 5. PPP-Weltmeisterschaft.
350 Teilnehmende, unterstützt von 300 Begleitpersonen aus 25 Ländern, hatten sich für das Turnier angemeldet. An vier Wettkampftagen in einer Sporthalle mit 30 Tischen fanden die Matches im Einzel, Doppel und Mixed in 15 Turnierklassen statt.
Über die eigens für das Turnier geschaltete Homepage konnten jederzeit vielfältige Informationen rund um die WM aufgerufen werden. Der Ergebnisdienst war sehr schnell, nahezu in Echtzeit im Internet abrufbar. Highlights waren die Liveübertragungen via YouTube.
Die beiden TTV-Spielerinnen Sandra und Roswitha zeigten gute Leistungen, sodass beide mit dem Einzug in die nächsten Runden belohnt wurden. Durch weitere Siege sicherten sie sich die Teilnahme an den Finals im Einzel, Doppel und Mixed.
Sandra Blume wurde mit ihrer Partnerin Andrea Herrmann (ESV Lok Zwickau) durch einen souveränen Sieg im Damen-Doppel-Finale (Klasse 3) neue Weltmeisterin. Roswitha Lamm sicherte sich die Vize-Weltmeisterschaft durch einen 2. Platz im Damen-Einzel-Finale (Klasse 3) gegen eine starke Spielerin aus England. Zuvor hatte die Volkringhausenerin bereits zusammen mit ihrem Mixed-Partner Reinhard Augstein (Lübow) das Finale der Trostrunde (Klasse 3) gewonnen. Im Damen-Doppel (Klasse 3) unterlag sie mit ihrer Partnerin Michaela Anderle (PPP-Stützpunkt Olympiapark Berlin) im Halbfinale der Trostrunde.
Rolf Wachter hatte mit Engagement die Aufgabe des Betreuers (Kümmerers) und Coaches übernommen. Sein Fazit: „Ich freue mich sehr für Sandra und Roswitha, die über alle Turniertage gute und beeindruckende Leistungen gezeigt haben.“
Und Roswitha Lamm ist jetzt heiß geworden: „Wenn es gesundheitlich klappt, bin ich nächstes Jahr wieder dabei und will den Weltmeister-Titel!“. kr